Hamburg. Abstiegskampf, Relegation, Rekord-Minus: HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer spricht alles an. Und signiert den offenen Brief ungewöhnlich.
Es ging bis zum Äußersten: Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer ist nach einem „der aufregendsten Jahre unserer Clubgeschichte“ erleichtert über die wiedererlangte Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger SV. „Wir haben uns die Konkurrenzfähigkeit in der Fußball-Bundesliga erspielt und erkämpft und sind nun seit einigen Monaten wieder auf Augenhöhe mit den meisten Clubs, die uns zeitweise schon deutlich abgehängt hatten“, stellte Beiersdorfer in einem auf der Club-Homepage veröffentlichten offenen Brief an alle HSVer fest.
Seine wichtigste Erkenntnis sei, „dass wir alle deutlich enger zusammengerückt sind“, meinte Beiersdorfer. Er spielte damit auch auf die Rettung des abstiegsgefährdeten HSV im Sommer in der Relegation gegen den Karlsruher SC (1:1/2:1) an. Daran hätten die Fans mit ihrer großen Unterstützung erheblichen Anteil gehabt. Die Mitleidenschaft sei "bis zum Äußersten" gegangen, schrieb Beiersdorfer, der mit "Euer didi" signierte.
Sollte das Kleingeschriebene das neue Kleinlaute im Verein dokumentieren? Oder war das eine Anspielung auf die ohnehin ohne Groß-und Kleinschreibung auskommende flapsige Sprache im Internetzeitalter? Zur Halbzeit dieser Saison belegt der HSV mit 22 Punkten den zehnten Platz.
Obwohl der HSV das Geschäftsjahr 2014/15 mit dem Rekordminus von 16,9 Millionen Euro abgeschlossen und damit das fünfte Minus in Serie eingefahren hat, erwartet der Vorstandsvorsitzende die finanzielle Gesundung. „Der dreimalige Abstiegskampf in vier Jahren hat wirtschaftlich eindeutige Spuren hinterlassen, doch die von uns getroffenen Entscheidungen und eingeleiteten Maßnahmen werden uns langsam aber stetig wieder in einen Status versetzen, auch wirtschaftlich mit Zuversicht in die Zukunft blicken zu können.“