Hamburg . Einige Profis sahen beim 1:3 so alt aus, wie sie sind. Richtig auffällig waren nur die Fußballschuhe bei einem HSV-Spieler.

Was war das für ein Rückschlag für den HSV und Trainer Bruno Labbadia: das Spiel gemacht, aber böse bestraft. Das 1:3 gegen Mainz 05 wirft viele Fragen auf. Die HSV-Spieler in der Einzelkritik:

Drobny: Bei seinen Ausflügen wirkte der Adler-Vertreter wie eine missglückte Manuel-Neuer-Kopie. Zwei gute Szenen konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass der 36-Jährige irgendwie alt aussah.

Sakai: In der ersten Halbzeit fragte man sich, wie Diekmeier diesen spielfreudigen Japaner wieder verdrängen will? Nach der zweiten Halbzeit fragte man sich: Wann kommt eigentlich Diekmeier zurück?

Djourou: Sammelte gleich zwei Scorerpunkte: Eine frühe Vorlage zum 0:1, für die man ihm keinen Vorwurf machen konnte. Ein spätes Kopfballtor, mit dem er nichts mehr ausrichten konnte. Dazwischen nicht so souverän wie zuletzt.

Cléber: Für seine ersten drei gewonnenen Zweikämpfe gab es Sonderapplaus. Am Ball zudem verbessert. Bei den Gegentoren zwei und drei war der Brasilianer aber deplatziert. Es wird eine spannende Frage, ob Labbadia in Wolfsburg wieder auf Spahic setzt...

Ostrzolek: Hätte sich gerne mit seinem ersten Assist der Saison für eine ordentliche Partie beschert, doch seine Kollegen wollten ihm dieses Geschenk nicht machen.

Jung (bis 58.): Erwischte einen geschenkten Tag. Machte zwar nicht viel falsch, fand aber zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf das Spiel.

Díaz (ab 58.): Wollte sofort alle Bälle haben, seine Kollegen ließen ihn aber zu selten mitspielen.

Holtby: Erneut ein omnipräsenter Auftritt. Knackte nicht nur die 100-Ballkontakt-Marke, sondern auch die 13-Kilometer-Grenze. Manchmal wollte er gegen seine alten Arbeitgeber aber etwas zu viel.

Müller: Läuferisch wieder in Bestform. Spielerisch von der Form der Vorwochen aber ein Stück entfernt. Probierte viel, abgesehen von seiner starken Vorlage auf Gregoritsch gelang ihm wenig.

Gregoritsch: Nur wenige Spieler in dieser Liga schaffen es in einem Spiel auf acht Torschüsse. Viele Spieler in dieser Liga hätten daraus aber mindestens ein Tor gemacht.

Ilicevic (bis 65.): Eines ist sicher: Zum dritten Mal in Folge wird der Kroate nach diesem glücklosen Auftritt nicht zum Spieler des Spieltags gewählt.

Hunt (ab 65.): Bei seinem Comeback nach sieben Wochen Pause fiel er eigentlich nur durch seine für Profifußballer mittlerweile ungewohnten schwarzen Schuhe auf.

Schipplock (bis 57.): Irgendwo zwischen September und Dezember muss ihm sein Selbstbewusstsein komplett abhanden gekommen sein.

Olic (ab 57.): Schwungvoll wie ein Nikolaus in Frührente.