Hamburg. HSV-Kapitän Johan Djourou spricht über die vergebenen Chancen gegen Hannover, die Elfmeterszene sowie einen drohenden Heimkomplex.

Frustriert und ratlos schlichen die Spieler des HSV nach dem Schlusspfiff gegen Hannover (1:2) in ihre Kabine. So richtig erklären konnte sich diese Niederlage nach einem lange Zeit überlegen geführten Spiel keiner. Kapitän Johan Djourou nahm sich Zeit und versuchte das Spiel zu analysieren.

Herr Djourou, wie konnte der HSV dieses Spiel verlieren?

Johan Djourou: Diese Niederlage war total unnötig. Wir haben in der ersten Halbzeit richtig gut gespielt, hätten leicht 3:0 führen können. So ein Spiel mit einer so großen Dominanz habe ich mit dem HSV bislang noch nicht erlebt.

Was war ausschlaggebend?

Djourou : Wir stehen dreimal alleine vor dem Torwart. Da müssen wir einfach mehr Kapital draus schlagen. Wir brauchen mehr Bock auf Tore. Daran müssen wir arbeiten.

Fehlt der Mannschaft einfach die nötige Reife vor dem Tor?

Djourou : In dieser Saison ist das unser größtes Problem, das war auch schon in Hoffenheim so. Mit ein bisschen Pech hätten wir da schon zwei Punkte verloren. Wir brauchen mehr Geduld und Ruhe vor dem Tor. Das ist auch eine Kopfsache.

Immerhin erspielt sich die Mannschaft viele Chancen ...

Djourou : Die Umstellung auf zwei Stürmer hat überraschend gut funktioniert. Sven Schipplock hat viele zweite Bälle gewonnen, nach vorne gute Szenen gehabt. Nur das Tor hat gefehlt. Seine Großchance war symptomatisch für unser gesamtes Spiel. Er hätte sich noch mehr Zeit lassen und den Ball noch einmal mitnehmen können. Im Gegenzug kriegen wir dann einen dummen Elfmeter zum 1:1-Ausgleich.

Einzelkritik: Spahic erwischte rabenschwarzen Tag

Wie bewerten Sie denn die Szene vor dem Strafstoß?

Djourou : Bech macht das geschickt, er wollte den Elfmeter unbedingt haben. Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn nur abzulaufen anstatt zu grätschen. Aber das passiert. Wir machen Emir (Spahic, d. Red.) da keinen Vorwurf.

HSV verliert völlig unnötig gegen Hannover 96

Die Szene zum 1:2: Salif Sané überspringt Johan Djourou und Dennis Diekmeier und köpft ins linke Eck
Die Szene zum 1:2: Salif Sané überspringt Johan Djourou und Dennis Diekmeier und köpft ins linke Eck © WITTERS | TimGroothuis
Hängende Gesichter beim HSV nach der unnötigen 1:2-Niederlage gegen Hannover 96
Hängende Gesichter beim HSV nach der unnötigen 1:2-Niederlage gegen Hannover 96 © WITTERS | ValeriaWitters
Hiroshi Kiyotake verwandelte einen Elfmeter zum Ausgleich für Hannover
Hiroshi Kiyotake verwandelte einen Elfmeter zum Ausgleich für Hannover © Bongarts/Getty Images | Oliver Hardt
Michael Gregoritsch erzielte die Führung für den HSV gegen Hannover
Michael Gregoritsch erzielte die Führung für den HSV gegen Hannover © Witters | TimGroothuis
Die Vorlage kam von Nicolai Müller
Die Vorlage kam von Nicolai Müller © WITTERS | ValeriaWitters
Kollektiver Jubel beim HSV: Die Hamburger führen 1:0 gegen Hannover
Kollektiver Jubel beim HSV: Die Hamburger führen 1:0 gegen Hannover © Witters | ValeriaWitters
Auch René Adler schreite seine Freude über das Führungstor heraus
Auch René Adler schreite seine Freude über das Führungstor heraus © WITTERS | TimGroothuis
Nicolai Müller wurde in der Schlussphase elfmeterwürdig zu Fall gebracht. Doch die Pfeife von Schiri Stegemann blieb stumm
Nicolai Müller wurde in der Schlussphase elfmeterwürdig zu Fall gebracht. Doch die Pfeife von Schiri Stegemann blieb stumm © WITTERS | ValeriaWitters
Sven Schipplock durfte in der Doppelspitze neben Lasogga ran
Sven Schipplock durfte in der Doppelspitze neben Lasogga ran © Bongarts/Getty Images | Oliver Hardt
Pierre-Michel Lasogga wird rüde gefällt
Pierre-Michel Lasogga wird rüde gefällt © WITTERS | ValeriaWitters
Nach dem Rückstand agierte der bullige Angreifer oftmals zu eigensinnig
Nach dem Rückstand agierte der bullige Angreifer oftmals zu eigensinnig © WITTERS | ValeriaWitters
Matthias Ostrzolek im Luftduell mit Leon Andreasen
Matthias Ostrzolek im Luftduell mit Leon Andreasen © WITTERS | ValeriaWitters
HSV-Torwart René Adler bekam im ersten Durchgang nur wenig zu tun
HSV-Torwart René Adler bekam im ersten Durchgang nur wenig zu tun © WITTERS | TimGroothuis
Lewis Holtby zieht an Hiroshi Kiyotake vorbei
Lewis Holtby zieht an Hiroshi Kiyotake vorbei © Bongarts/Getty Images | Oliver Hardt
Marcelo Díaz geht energisch gegen Felix Klaus zu Werke
Marcelo Díaz geht energisch gegen Felix Klaus zu Werke © WITTERS | TimGroothuis
Dennis Diekmeier setzt Felix Klaus unter Druck
Dennis Diekmeier setzt Felix Klaus unter Druck © WITTERS | TimGroothuis
Pierre-Michel Lasogga geht dahin, wo es weh tut
Pierre-Michel Lasogga geht dahin, wo es weh tut © WITTERS | TimGroothuis
Sven Schipplock zieht an Salif Sané vorbei
Sven Schipplock zieht an Salif Sané vorbei © WITTERS | ValeriaWitters
Michael Gregoritsch lässt sich von Hiroki Sakai nicht aufhalten
Michael Gregoritsch lässt sich von Hiroki Sakai nicht aufhalten © WITTERS | ValeriaWitters
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In fünf Spielen gab es nur einen Sieg zu Hause. Hat der HSV möglicherweise ein Heimproblem?

Djourou : Das glaube ich nicht. Wir haben auch gute Spiele hier gezeigt. Die Qualität ist da. Wir wollen weiter nach oben, heute haben wir einen großen Schritt verpasst.