Sinsheim/Hamburg. Schwere Verletzung im linken Sprunggelenk. Nach dem Auswärtssieg gegen Hoffenheim gönnt Trainer Labbadia seiner Mannschaft ein freies Wochenende.

Das ist eine echte Hiobsbotschaft: HSV-Neuzugang Albin Ekdal hat sich im Spiel bei der TSG Hoffenheim eine Luxation der Peroneus Longus Sehne im linken Sprunggelenk zugezogen und wird drei bis vier Monate ausfallen. Das teilte der HSV am Sonntagnachmittag mit. Der Schwede musste gegen Hoffenheim nach 64 Minuten ausgewechselt werden, die Verletzung sah zunächst jedoch nicht so kritisch aus. Die Operation soll in den nächsten Tagen erfolgen.

Ekdal selbst hat sich via twitter an seine Fans gewandt. Er bedankte sich für die Unterstützung und versprach, dass er hart an seiner Rückkehr arbeiten werde, um schnellstmöglich wieder fit zu sein.

Am Freitagabend war alles noch gut. Bruno Labbadia legte tröstend den Arm um Markus Gisdol, bei der Verabschiedung hob er beide Fäuste mit gedrückten Daumen: „Viel Glück!“. Der Hamburger Coach kennt die Gefühlslage seines Kollegen von 1899 Hoffenheim nach der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den HSV nur zu gut.

Seine erste Amtszeit beim HSV endete nach einem 1:5 in Hoffenheim im April 2010 - Labbadia fühlte sich um das Halbfinale in der Europa League betrogen. Nun hat sich das Blatt entscheidend gewendet. Mit dem dritten Auswärtssieg und insgesamt 14 Punkten machten die Norddeutschen einen Sprung ins Mittelfeld der Tabelle der Fußball-Bundesliga.

Dieses Mal könnte die Liaison zwischen Labbadia und dem HSV von längerer Dauer sein als nur eine verkürzte Spielzeit. Der Hesse betont derzeit, keine Eile und kein Zeitfenster für die Verlängerung des auslaufenden Vertrages zu haben. Sportdirektor Peter Knäbel liegt mit dem 49-Jährigen voll auf einer Länge: „Die Einstellung teilen wir beide. Wenn man so ein Jahr miteinander verbracht hat, weiß man, dass man sich aufeinander verlassen kann“. Zwar hat der Trainer erst im April angeheuert - die erfolgreiche Relegation schweißte sie aber zusammen.

„Ein enorm wichtiger Sieg“

Nach dem Last-Minute-Erfolg in Hoffenheim zeigte sich Labbadia sehr erleichtert: „Insgesamt ist das ein ganz wichtiger Sieg für uns“. Gleichzeitig machte er aber auch Schwächen bei seinem Team aus. „Man hat gesehen, dass wir noch immer bis zum Anschlag arbeiten müssen, um Spiele zu gewinnen. Defensiv hatten wir über weite Strecken eine gute Grundordnung, offensiv lief es am Ball dagegen durchwachsener. Da saß der eine oder andere Pass nicht richtig.“ Die Abschlussschwäche wird ihn auch in den nächsten Woche beschäftigen. Mit dem Tor in der 88. Minute markierte Pierre-Michel Lasogga seinen vierten von insgesamt nur neun Saisontreffern der Hamburger.

Hoffenheim gegen den HSV

Schiedsrichter Daniel Siebert zeigt Ermin Bicakcic (Hoffenheim) die gelb-Rote Karte nach Notbremse gegen Sven Schipplock
Schiedsrichter Daniel Siebert zeigt Ermin Bicakcic (Hoffenheim) die gelb-Rote Karte nach Notbremse gegen Sven Schipplock © WITTERS | ThorstenWagner
Ivo Ilicevic verpasst den Ball
Ivo Ilicevic verpasst den Ball © WITTERS | ThorstenWagner
Oliver Baumann und Ilicevic können nicht mehr eingreifen
Oliver Baumann und Ilicevic können nicht mehr eingreifen © WITTERS | ThorstenWagner
Torwart Oliver Baumann hält einen Kopfball von Lasogga
Torwart Oliver Baumann hält einen Kopfball von Lasogga © WITTERS | ThorstenWagner
Michael Gregoritsch und Ermin Bicakcic (r.) im Duell
Michael Gregoritsch und Ermin Bicakcic (r.) im Duell © imago/Jan Huebner | imago sportfotodienst
Schiedsrichter Daniel Siebert redet mit Lewis Holtby (r.)
Schiedsrichter Daniel Siebert redet mit Lewis Holtby (r.) © WITTERS | ThorstenWagner
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„Ein enorm wichtiger Sieg“, meinte Lasogga, der seinem Team „eine geile Mannschaftsleistung“ bestätigte. Auch wenn er einräumen musste, dass die Hanseaten viele Chancen liegengelassen hatten: „In der einen oder anderen Situation waren wir nicht kaltschnäuzig genug.“

Hannover der kommende Gegner

„Wir sind jetzt überglücklich“, sagte der Ex-Hoffenheimer Michael Gregoritsch, der in der Rolle des verletzten Spielgestalters Aaron aufblühte. Der HSV hatte das Spiel von Beginn an breitgemacht und war nach einer Viertelstunde fast im Minutentakt zu Chancen gekommen: Einen Schuss von Ivo Ilicevic (16.) hielt Hoffenheims Keeper Oliver Baumann erst im Nachfassen fest, kurz darauf köpfte Gregoritsch (18.) knapp über das Tor und eine Flanke von Pierre-Michel Lasogga (19.) strich Zentimeter am Pfosten vorbei. Anschließend rettete Baumann mit einer Doppel-Parade gegen Nicolai Müller und Lasogga (23.).

„Wir haben eine super Mannschaftsgeschlossenheit, die Mannschaft hat sich das verdient“, sagte der Torschütze. Nun kämen Aufgaben, bei denen der HSV unbedingt punkten wolle: am nächsten Sonntag (17.30 Uhr) im Heimspiel gegen Hannover 96 und am 7. November in Darmstadt.