Hamburg. Nach seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Leverkusen fällt Hunt erstmal aus. Auch ein bereits Abgeschriebener könnte die Lücke füllen.

Er rackert, er kämpft und er verteilt die Bälle – Aaron Hunt ist der neue Regisseur beim HSV. Doch für die kommenden Spiele wird der Zugang vom VfL Wolfsburg ausfallen. Beim 0:0 gegen Bayer Leverkusen zog sich der Mittelfeldspieler einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zu. Seine Präsens wird den Rothosen sicherlich fehlen. Wer nimmt aber Hunts Platz gegen die TSG Hoffenheim am Freitag auf dem Platz ein?

Trainer Bruno Labbadia gibt seinen möglichen Plan jedenfalls noch nicht preis: „Wir haben schon einige Ideen, wie wir das auffangen können, es sind ja aber auch noch ein paar Tage Zeit.“ Nach dem Ausfall von Hunt kam Marcelo Diaz in die Partie. Der chilenische Nationalspieler spielt sichere Pässe und ist technisch versiert. Doch wirkliche Torgefahr geht von dem 28-Jährigen nicht aus.

Eine weitere Variante wäre Lewis Holtby. Doch der Wirbelwind hat im Spiel gegen Bayer ein deutliches Argument für einen Verbleib auf der Sechs geliefert. In einem starken Spiel zeigte der 25-Jährige, wofür er geholt wurde. Mit einer Passquote von 63 Prozent und einer Zweikampfquote von 57 Prozent ist Holtby als Balleroberer im defensiven Mittelfeld am wertvollsten für den HSV.

Stieber oder Gregoritsch?

Blieben noch Michael Gregoritsch und Zoltan Stieber. Stieber war in dieser Saison noch überhaupt nicht in den Kader berufen worden. Nach Aussagen von Trainer Labbadia soll der Ungar aber nah an dem Sprung in die Mannschaft sein.

Gregoritsch könnte eine ernsthafte Alternative sein. Der junge Österreicher ist torgefährlich und schnell. Und vor allem gegen Hoffenheim sollte sich der HSV nicht nur auf das Verteidigen konzentrieren. Denn Hoffenheim schießt im Durchschnitt knapp zwei Tore pro Spiel gegen den HSV. In 14 Partien waren es bislang 26.

Und die Auswärtsbilanz der Hamburger in Sinsheim lässt zudem deutlich zu wünschen übrig. Nur eins der sieben Auswärtspartien konnte gewonnen werden. Ein Unentschieden und fünf Niederlagen stehen ebenfalls auf dem Konto, wobei bei allen fünf Niederlagen die Hoffenheimer mindestens mit drei Toren Unterschied gewonnen haben. Was ebenfalls dafür spricht, dass die Rothosen mit derzeit nur acht geschossenen Toren (nur zwei Mannschaften haben weniger Tore geschossen) schleunigst wieder treffen sollten.

Und wer würde sich in dieser Saison besser eignen als Hoffenheim? Immerhin hat die TSG mit 18 kassierten Gegentreffern den zweitschlechtesten Liga-Wert. Und da spricht nun wieder das Argument Torgefahr für Gregoritsch. Immerhin hat der 21-Jährige das letzte Tor für die Hanseaten geschossen.

Näheres wird wohl die Woche zeigen. Der HSV trainiert erst am Dienstag wieder. Dann folgen zwei nicht öffentliche Einheiten sowie ein Training in Bad Schönborn.

Kacar lobt Labbadia und hofft auf Rückkehr

HSV gegen Bayer: Die besten Bilder des Spiels

Die Zuschauer sahen eine intensive Partie zwischen dem HSV und Bayer Leverkusen. Hier bekommt Julian Brandt (l.) den vollen Einsatz von Dennis Diekmeier zu spüren
Die Zuschauer sahen eine intensive Partie zwischen dem HSV und Bayer Leverkusen. Hier bekommt Julian Brandt (l.) den vollen Einsatz von Dennis Diekmeier zu spüren © WITTERS | TayDucLam
HSV-Verteidiger Emir Spahic (l.) traf in Leverkusen auf seinen Ex-Arbeitgeber
HSV-Verteidiger Emir Spahic (l.) traf in Leverkusen auf seinen Ex-Arbeitgeber © WITTERS | ValeriaWitters
Hier tauscht sich Spahic mitTorwart Rene Adler aus, der erst kurz vor der Partie als Nummer eins bestimmt worden war
Hier tauscht sich Spahic mitTorwart Rene Adler aus, der erst kurz vor der Partie als Nummer eins bestimmt worden war © WITTERS | TayDucLam
Schiedsrichter Tobias Welz zeigt Pierre-Michel Lasogga nach einem Foul an Leverkusens Donati die Gelbe Karte
Schiedsrichter Tobias Welz zeigt Pierre-Michel Lasogga nach einem Foul an Leverkusens Donati die Gelbe Karte © WITTERS | TayDucLam
Die Intensität nahm deshalb nicht ab: Lasogga (l.) schaut dem Zweikampf zwischen , Kyriakos Papadopoulos (M.) und Aaron Hunt (r.) zu
Die Intensität nahm deshalb nicht ab: Lasogga (l.) schaut dem Zweikampf zwischen , Kyriakos Papadopoulos (M.) und Aaron Hunt (r.) zu © WITTERS | ValeriaWitters
Stefan Kießling bleibt nach einem Zweikampf mit Albin Ekdal zunächst auf dem Rasen liegen
Stefan Kießling bleibt nach einem Zweikampf mit Albin Ekdal zunächst auf dem Rasen liegen © WITTERS | ValeriaWitters
Lewis Holtby (l.) kämpft mit Javier „Chicharito“ Hernandez um den Ball
Lewis Holtby (l.) kämpft mit Javier „Chicharito“ Hernandez um den Ball © WITTERS | TayDucLam
Mehrfach rettet Adler dem HSV durch Glanzparaden wie hier das 0:0
Mehrfach rettet Adler dem HSV durch Glanzparaden wie hier das 0:0 © WITTERS | TayDucLam
Aaron Hunt (l.) umdribbelt Bayers Tin Jedvaj
Aaron Hunt (l.) umdribbelt Bayers Tin Jedvaj © WITTERS | TayDucLam
„Chicharito“ (l.) und Kyriakos Papadopoulos verzweifeln an diesem Sonnabend gleich mehrfach an Adler
„Chicharito“ (l.) und Kyriakos Papadopoulos verzweifeln an diesem Sonnabend gleich mehrfach an Adler © WITTERS | TayDucLam
Karim Bellarabi (M.) und Ivo Ilicevic im Kampf um das Leder
Karim Bellarabi (M.) und Ivo Ilicevic im Kampf um das Leder © WITTERS | ValeriaWitters
Er wurde von den HSV-Fans mit lauten Pfiffen empfangen: Ex-Hamburger Hakan Calhanoglu
Er wurde von den HSV-Fans mit lauten Pfiffen empfangen: Ex-Hamburger Hakan Calhanoglu © WITTERS | ValeriaWitters
Doch auch der spät eingewechselte Calhanoglu (l.), hier bei der Beobachtung des Zweikampfs zwischen Holtby und Jonathan Tah (r.), vermochte es nicht, sein Team in Führung zu schießen. So blieb ...
Doch auch der spät eingewechselte Calhanoglu (l.), hier bei der Beobachtung des Zweikampfs zwischen Holtby und Jonathan Tah (r.), vermochte es nicht, sein Team in Führung zu schießen. So blieb ... © WITTERS | ValeriaWitters
... es am Ende beim 0:0. Dass die HSV-Spieler entgegen vieler Fans keinen Groll gegen Calhagnoglu hegen, zeigte Lasogga, der nach Abpfiff das Trikot mit dem Ex-Teamkameraden tauschte
... es am Ende beim 0:0. Dass die HSV-Spieler entgegen vieler Fans keinen Groll gegen Calhagnoglu hegen, zeigte Lasogga, der nach Abpfiff das Trikot mit dem Ex-Teamkameraden tauschte © imago/Hübner | imago sportfotodienst
Trainer Bruno Labbadia bedankte sich nach Abpfiff bei den Fans
Trainer Bruno Labbadia bedankte sich nach Abpfiff bei den Fans © WITTERS | TayDucLam
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Derweil feilt Gojko Kacar an seinem Comeback. „Das Spiel gegen Hoffenheim kommt für mich noch zu früh, aber ich hoffe, dass ich im Anschluss wieder helfen kann. Aktuell absolviere ich ein ganztägliches Reha-Programm“, sagte der Serbe am Sonntagabend im NDR „Sportclub“. Kacar leidet an Bandscheibenproblemen, die zuletzt keinen Einsatz zuließen.

Dass es beim aktuellen Tabellen-Zwölften HSV, der in den vergangenen beiden Spielzeiten erst in der Relegation den Klassenverbleib sichern konnte, sportlich aufwärts geht, schreibt er Trainer Bruno Labbadia zu. „Seit Labbadia hier ist, haben wir vieles geändert und halten als Mannschaft viel besser zusammen. Nur so konnten wir in der Liga bleiben und nur so werden wir auch in der Zukunft erfolgreich sein.“

Er und seine Mitspieler hätten Ex-Profi Labbadia ihr Vertrauen geschenkt „und sehr schnell gemerkt, dass wir mit seiner Philosophie Fortschritte machen“, erklärte Kacar. Es sei sehr wichtig, dass man in einem Fußball-Verein Ruhe vorfinde, damit man sich ausschließlich auf Fußball konzentrieren könne. Immer wieder neue Trainer, neue Spieler und damit neue Philosophie seien für die Entwicklung nie gut. „In dieser Hinsicht spüren wir aktuell alle eine Wende zum Guten.“