Thomas Schaaf erklärt, auf welcher Position Hunt am wertvollsten für den HSV ist und was man über den 29-Jährigen wissen sollte.
Hamburg. „Er ist das Puzzleteil, das uns gefehlt hat“, sagte Sportdirektor Peter Knäbel über Aaron Hunt vor dessen erstem Spiel im HSV-Trikot. Die Bilanz der Hamburger, seit der neue Spielmacher an Bord ist, lässt sich trotz der 0:1-Pleite am Wochenende gegen Schalke durchaus sehen. Zwei Siege und ein Unentschieden holte der HSV mit Hunt auf der Zehn. Im selben Zeitraum holten nur die Bayern und eben jene Schalker mehr Punkte (9).
Erst als Bruno Labbadia den mit großen Vorschusslorbeeren aus Wolfsburg verpflichteten Kreativspieler gegen die Königsblauen auf Linksaußen stellte, riss die Miniserie von drei Spielen ohne Niederlage. Mit der Auswechslung von Lewis Holtby in der Schlussphase stellte der HSV-Trainer wieder um und ließ Hunt hinter der Doppelspitze Lasogga/Schipplock auflaufen. Folglich agierten die Rothosen deutlich strukturierter und entwickelten mehr Druck auf des Gegners Gehäuse.
Ein Treffer sollte trotzdem nicht mehr fallen. Dennoch dürften die letzten 20 Minuten gegen Schalke Indiz genug für Labbadia sein, Hunt am Sonnabend beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC (15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) wieder als Spielmacher einzusetzen.
HSV verliert gegen Schalke
Schaaf erklärt Hunts Ruhe am Ball
Dass Hunts Stärken auf der Position im zentral offensiven Bereich am meisten zur Geltung kommen, weiß auch Thomas Schaaf, der bei Werder Bremen zwischen 2004 und 2013 insgesamt neun Jahre mit dem Linksfuß zusammenarbeitete. „Aaron sucht gern selbst den Abschluss und verfügt über den entscheidenden Pass. Auf der Zehn liegen eindeutig seine spielerischen Stärken“, sagte der Fußballlehrer im Gespräch mit dem HSV-Blog „Matz ab“.
Schaaf ist nicht nur angetan von der „hervorragenden Technik“ und dem „sehr guten Bewegungsablauf“ des 30-Jährigen, er attestiert Hunt auch eine besondere Gabe. „Neben seinen fußballerischen Qualitäten verfügte Aaron auch damals über die große Gabe, sich nie zu viele Gedanken zu machen. Er ließ die Dinge nie zu nah an sich heran und hatte so schon sehr früh eine unglaubliche Ruhe in sich.“
Schaaf: „Hunt kann den Unterschied machen“
Auch wenn es mal nicht so läuft, verfolge Hunt eine strikte Linie ohne jegliche Selbstzweifel. „Egal, ob es schon ein-, zweimal schiefgegangen ist oder nicht – er probiert dasselbe auch ein drittes Mal. Er ist ein mutiger Spieler. Das ist in solch speziellen Fällen manchmal etwas ermüdend für einen Trainer. Andererseits ist er auch der Unterschied auf dem Platz, wenn es denn beim dritten Mal klappt“, schwärmt der momentan vereinslose Trainer über seinen früheren Schützling.
Schaaf erkannte Hunts Potenzial frühzeitig und zog ihn schon mit 17 Jahren zu den Profis hoch. Damit löste der dreimalige deutsche Nationalspieler seinen damaligen Trainer als jüngsten Spieler der Bremer Vereinsgeschichte ab. Bei Werder nahm Hunt unter Schaaf eine Schlüsselrolle ein - und der erfahrene Coach ist sich sicher, dass der neuen Nummer 14 das auch beim HSV gelingen wird. „Davon bin ich überzeugt.“