Hamburg. Im Video: Adler fällt gegen Gladbach definitiv aus, Fragezeichen hinter Kapitän Djourou. Neuer HSV-Mannschaftsbus vorgestellt.

Gideon Jung ist wieder fit, hinter Abwehrchef Johan Djourou steht weiterhin ein Fragezeichen und René Adler fällt definitiv aus: Personell kann HSV-Trainer Bruno Labbadia auch im Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (20.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) nicht aus dem Vollen schöpfen – trotzdem sieht der 49-Jährige seine Mannschaft für die Aufgabe gegen den nach drei Partien noch immer punktlosen Champions-League-Teilnehmer gerüstet. Man habe die letzten zwei Wochen sehr gut gearbeitet und das richtige Verhältnis von Belastung und Erholung gefunden, sagte Labbadia.

„Wir wollen den ersten Auswärtssieg“, gab Labbadia bei der Pressekonferenz am Mittwochmittag dann auch entsprechend selbstbewusst zu Protokoll – wohl wissend, dass man die noch sieglosen “Fohlen“ keinesfalls unterschätzen darf. „Gladbach steht aktuell nicht da, wo sie hingehören“, so der HSV-Coach, der den kommenden Gegner im Anschluss vor allem für dessen Arbeit der vergangenen Jahre lobte. Das Team von Lucien Favre sei nicht nur sehr heimstark, sondern habe sich zudem kontinuierlich verbessert und dabei stets großen Zusammenhalt bewiesen. Auch deshalb rechne er am Freitag „mit einem sehr schweren, intensiven Spiel, das uns alles abverlangen wird“.

Drobny hat Labbadias „volles Vertrauen“

Auf seine Nummer eins, Ex-Nationaltorhüter René Adler, wird der HSV-Trainer beim Tabellenschlusslicht allerdings verzichten müssen. Die Schulterverletzung des 30-Jährigen ist noch nicht ausreichend abgeklungen, ersetzt wird Adler von Jaroslav Drobny. Bedenken habe Labbadia bei dieser Entscheidung keine. „Jaroslav hat die Zeit im Training gut genutzt, auch wenn ihm natürlich ein wenig Wettkampfpraxis fehlt. Aber wir haben volles Vertrauen zu ihm. Er ist erfahren genug“, sagte Labbadia.

Eher unwahrscheinlich ist hingegen ein Einsatz von Abwehrchef Johan Djourou, der noch an den Folgen eines Muskelfaserrisses im linken Oberschenkel laboriert. Der Schweizer Nationalspieler sollte am Nachmittag dennoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. „Er hat auf die letzten Einheiten eine positive Reaktion gezeigt.“

Vor seinem Debüt steht indes der kurz vor Transferschluss vom Nordrivalen VfL Wolfsburg verpflichtete Ex-Bremer Aaron Hunt. Labbadia ist mit den Trainingsleistungen des offensiven Mittelfeldspielers sehr zufrieden: „Mit seiner Ruhe am Ball und seinem klaren Passspiel bringt er bei uns Stabilität ins Team.“ Hunts Stärke in Bereichen mit vielen Ballkontakten käme der Mannschaft sehr zugute. „Er kann uns da helfen, wo uns lange etwas gefehlt hat“.

Rudnevs-Rückkehr noch offen – Labbadia: „Kein Zeitlimit gesetzt“

Über den Zeitpunkt einer Rückkehr von Artjom Rudnevs machte Labbadia keine Angaben. Dem Letten war in der vergangenen Woche von seiner Ehefrau fast die Zunge abgebissen worden, als diese auf eine erlittene Fehlgeburt überreagierte. „Das ist eine rein private Geschichte, von daher möchte ich mich da auch zurückhalten“, sagte der HSV-Coach. Er stehe aber mit Rudnevs in Kontakt. „Manchmal gibt es nun mal Dinge, die wichtiger sind als Fußball. Er hat unsere vollste Unterstützung“, erklärte Labbadia. Auch habe er dem Stürmer kein Zeitlimit für die Rückkehr gesetzt.

Wer den am Freitag gesperrten Emir Spahic ersetzen wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Neben Cléber und Kacar käme auch Jung als Option infrage, sagte Labbadia, der sich aber noch nicht festlegen wollte. „Wir müssen entscheiden, wer am besten passt. Zudem wollen wir abwarten, wie es bei Johan und den Nationalmannschafts-Rückkehrern geht“.

Neuer HSV-Mannschaftsbus vorgestellt

Einige Baustellen sind für Labbadia bis Freitag also noch abzustellen. Ein “Projekt“ ist hingegen abgeschlossen. Direkt nach der Pressekonferenz zum Spiel stellte der Verein seinen neuen und vom eigenen Anhang gestalteten Mannschaftsbus vor. Dieser zeigt auf der einen Seite ein im Kreis stehendes HSV-Team, auf der anderen die Fans – jeweils mit riesigem Vereinsenblem und „NUR DER HSV“-Slogan versehen.

Es sei ihm wichtig, dass kein einzelner Spieler, sondern eine geschlossene Mannschaft sowie die Fans abgebildet seien, sagte Labbadia, der anschließend die letzte Folie abziehen durfte.

HA/sid