Hamburg. Sieben Hamburger sind zu Wochenbeginn noch mit ihren Nationalteams unterwegs. Spieler wie Kacar und Müller rücken nun in den Fokus.

Für Marcelo Díaz lief das Wochenende genau so, wie es sich Bruno Labbadia vorgestellt hatte. „Ich hoffe, dass er zum Einsatz kommt und mit einem Erfolgserlebnis zurückkehrt“, hatte der HSV-Trainer vor der Länderspielreise des Chilenen gesagt. Díaz, der in dieser Bundesligasaison erst zu 21 Minuten Einsatzzeit kam, kehrt an diesem Montag mit einem 3:2-Sieg im Test gegen Paraguay sowie 90 Minuten Spielpraxis nach Hamburg zurück. „Marcelo braucht jetzt Spiele“, sagt Labbadia über den Mittelfeldspieler, der vermutlich erst am Mittwoch wieder voll in das Mannschaftstraining der Hamburger einsteigen wird.

Die Reisezeit mit der Nationalmannschaft, durch die Díaz bereits den Großteil der Vorbereitung verpasste, wird ihm somit auch in dieser Woche zu schaffen machen. Denn bereits am Freitag (20.30 Uhr) müssen die Hamburger zum Auftakt des vierten Bundesligaspieltags bei Borussia Mönchengladbach ran. Für Díaz ist die Rückkehr zum HSV wie ein Neustart. „Wenn wir ehrlich sind, haben wir immer im Kopf gehabt, dass er erst nach der Länderspielpause hundertprozentig da ist“, sagt Labbadia.

Der Trainer muss nun im Laufe der Woche herausfinden, ob die Nationalspieler nach ihren mitunter langen Reisen mit Blick auf das Gladbach-Spiel die nötige Frische aufweisen. Denn während der Rest des Teams an diesem Wochenende zwei Tage frei machte, mussten neben Díaz noch sechs weitere Hamburger teils lange Wege zurücklegen. So spielte der Schwede Albin Ekdal am späten Sonnabend in der EM-Qualifikation in Russland, am Dienstagabend geht es gegen Österreich. Vor Donnerstag wird der 26-Jährige somit nicht am Mannschaftstrainin des HSV teilnehmen. Gleiches gilt für Michael Gregoritsch. Der Österreicher feierte bereits am Freitag mit der U-21-Auswahl seines Landes zum Auftakt der EM-Qualifikation einen 2:0-Sieg gegen Aserbaidschan und traf doppelt, am Dienstagabend steht gegen Russland aber noch eine weitere Partie an. Gregoritsch war bislang in allen Ligaspielen des HSV von Beginn an dabei.

Labbadia setzt auf die richtige Balance aus Belastung und Entspannung

Die Abwesenheit der Nationalspieler ist nun die Chance für Spieler wie Gojko Kacar oder Nicolai Müller, die bislang noch gar nicht in der Startelf standen und bereits in der vergangenen Woche ein intensives Programm absolvierten. „Wir haben bewusst eine hohe Belastung, aber auch eine gute Erholung gewählt, damit der Körper die Belastung adaptiert“, sagt Labbadia, der an diesem Montag um 15 Uhr in die Trainingswoche startet. Dann könnte auch Ivica Olic wieder dabei sein. Der Stürmer durfte am Sonntag beim 0:2 Kroatiens in Norwegen nur als Joker ran, beim 0:0 gegen Aserbaidschan am Donnerstag saß er 90 Minuten auf der Bank. Olic hatte zuletzt seinen Unmut über seine Rolle als Reservist beim HSV geäußert. Der 35-Jährige hat nun fünf Tage Zeit, sich zu empfehlen.

Emir Spahic kann die Woche dagegen gelassener angehen. Der Bosnier, der in der EM-Qualifikation am Donnerstag in Belgien und am Sonntag gegen Andorra jeweils in der Startelf stand, ist in Gladbach gesperrt. Auch Gotoku Sakai wird am Freitag wohl kein Kandidat für die Startelf sein. Der Japaner, der in allen drei Ligaspielen bislang nur Ersatz war, kam auch beim 3:0-Sieg seiner Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Kambodscha nicht zum Einsatz. Am Dienstag geht es noch nach Afghanistan.

Besser lief es für Zoltan Stieber. Beim HSV bislang noch nicht einmal im Kader, durfte er mit der Nationalmannschaft Ungarns in der EM-Qualifikation am Freitag in Rumänien (0:0) 88 Minuten ran. An diesem Montag geht es nach Nordirland. Mit einem Sieg würde Stieber der EM einen großen Schritt näher kommen.