Manche HSV-Anhänger drohen sogar mit der Kündigung ihrer Mitgliedschaft, andere freuen sich auf den Zehner. Werder-Fans sind entsetzt.
Hamburg. Am Dienstagvormittag konnten die Fans am Volksparkstadion Neuzugang Aaron Hunt erstmals im roten Trainingsshirt des HSV bestaunen. Bereits in seiner ersten Einheit deutete der technisch versierte Mittelfeldregisseur an, mit welchen Qualitäten er die Rothosen bereichern kann. Hunt war am Vortag für drei Millionen Euro vom VfL Wolfsburg nach Hamburg gewechselt – und spaltete damit die Fanlager. Denn der 28-Jährige, der in seiner Karriere häufig als Torschütze gegen den HSV glänzte, trug 13 Jahre lang das Trikot des Nordrivalen Werder Bremen und entwickelte sich dort zu einer Vereinsikone.
Im Rahmen der Dienstagseinheit offenbarte Hunt, er könne „den Unmut einiger Bremer verstehen“, unter der Gürtellinie sollten sie aber nicht sein: „Hassbotschaften haben im Fußball nichts zu suchen.“ Er habe sich den Schritt, zum HSV zu wechseln, gut überlegt und wolle alles andere hinter sich lassen. Beim HSV wird Hunt wie bei Werder seine Lieblingsnummer 14 erhalten.
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In diversen Fanforen wird der Wechsel indes kontrovers diskutiert. „Da geht Hunt zu Wolfsburg mit der Argumentation, er wolle international spielen. Dann sitzt er - welch Überraschung - nur auf der Bank, weil er sich gegen de Bruyne, Perisic und Co. nicht durchsetzen konnte. Jetzt hat er als ehemaliger Langzeit-Bremer einen Vertrag bei keinem geringeren als dem HSV unterschrieben, der bis zum Ende wieder tief im Abstiegskampf stecken wird. Ich kann es nicht fassen, aber irgendwie überrascht mich das bei ihm nicht“, schreibt User „Nykxs“ im Forum auf transfermarkt.de.
Einem anderen Werder-Fan blutete das Herz, als der Wechsel ausgerechnet zum Nordrivalen bekanntgegeben wurde. „Wie tief kann man sinken? Ausgerechnet zu den Rothosen. Was kommt als nächstes? Greenkeeper beim FC WoSammerDenn?“, schreibt „Werderaner81475“ im Werder Bremen Forum.
Pizarro könnte nicht für den HSV spielen
Hin und wieder fällt auch der Vergleich zum früheren Bremer Claudio Pizarro, der sich erst vor wenigen Tagen zu einem möglichen Engagement beim HSV, der Interesse am Stürmer gehabt haben soll, äußerte. „Als Bremer kann man nicht nach Hamburg gehen“, waren seine deutlichen Worte, die ihm Werders Anhänger hoch anrechneten.
HSV-Fans sehen Hunts Transfer hingegen überwiegend positiv. „Hunt ist durchaus ein Transfer mit Sinn. Er ist für mich das letzte Puzzleteil im neuen HSV-Kader“, schreibt User „Himitsu“ auf transfermarkt.de. Auf der Abendblatt-Facebookseite prophezeit Nutzer Moritz P.: "Ab jetzt geht es bergauf mit dem HSV."
User „Shorthorny“ bezeichnet den Transfer als „Stich ins Herz“ für alle Werder-Fans und trifft damit den Haupttenor der HSV-Anhänger in den Fanforen, die ihren neuen Spielmacher größtenteils willkommen heißen und über den Nordrivalen spotten. Wenngleich ein Fan sogar mit der Kündigung seiner Mitgliedschaft droht.
Hunt ist allerdings nicht der erste Profi, der sowohl für den HSV als auch den Erzrivalen Werder Bremen spielte. Von Beiersdorfer bis Ailton: Klicken Sie sich durch die Textgalerie:
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