Der Trainer weiß allerdings, dass der Club einen “Sahnetag“ braucht. Boateng findet HSV-Situation traurig. Dankert pfeift das Spiel.
Hamburg. 3:31 - so lautet das bittere Torverhältnis der letzten fünf HSV-Pleiten beim FC Bayern München. Nach dem Pokal-Debakel bei Viertligist Jena, der Rucksackaffäre um Sportdirektor Peter Knäbel und dem zurückgerufenen Fan-Shirt, auf dem fälschlicherweise eine Choreografie von Hertha-Anhängern zu sehen war, spricht momentan wenig bis gar nichts dafür, dass die Hamburger diesmal in München (Freitag, 20.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) etwas reißen können.
„Ich kann heute nicht den Gute-Laune-Onkel spielen“, sagte Bruno Labbadia zu Beginn der Pressekonferenz. Besonders das Pokal-Aus in Jena habe sehr weh getan. „Wir mussten mit der Auslosung, dass wir mit dem Auftakt bei Bayern und insgesamt drei Auswärtspartien an den ersten vier Spieltagen einen schwierigen Liga-Start haben. Wir hätten allerdings nicht gedacht, dass wir zum heutigen Tag schon mit einer Niederlage dastehen“, sagte der Trainer.
Selbst für Jérôme Boateng sei die schon wieder angespannte Situation beim HSV bezeichnend für das Gesamtbild seines Ex-Clubs. „Es passt irgendwie alles zusammen. Schade, was da in Hamburg passiert“, erklärte der Bayern-Profi.
Labbadia: „Wir brauchen einen Sahnetag“
Trotz der denkbar ungünstigen Ausgangssituation kündigte Labbadia eine forsche Spielweise in München an. „Ich finde mich nicht damit ab, einfach nur einigermaßen gut auszusehen und vielleicht einen Punkt mitzunehmen“, stellte er klar. „Wir werden der Mannschaft vermitteln, dass wir über eine hohe Laufbereitschaft kommen müssen.“ Außerdem wolle man taktisch gut stehen und Fehler vermeiden.
Den größten Respekt hat Labbadia vor der Eins-gegen-Eins-Qualität des Rekordmeisters, der sich seine Ausnahmestellung in der Bundesliga in den letzten Jahren erarbeitet habe. Bayern werde im Laufe des Spiels einen großen Druck entwickeln. Deshalb sei es umso wichtiger, „einen Gegendruck zu erzeugen und die wenigen Situationen, die wir bekommen, konsequent durchzuziehen“, so Labbadia. „Wir brauchen einen Sahnetag, um so einen Gegner schlagen zu können.“
Labbadia will zum Auftakt etwas mitnehmen
Immerhin könne der HSV-Coach für die schier unmögliche Aufgabe aus dem Vollen Schöpfen. Während der zuletzt angeschlagene Kapitän Johan Djourou sowie der in Jena wegen muskulärer Probleme fehlende Nicolai Müller wieder voll mittrainieren konnten, musste einzig Cléber die Einheit wegen Nackenproblemen aussetzen. Sein Einsatz gegen Bayern sei aber nicht in Gefahr.
Labbadia ist sich sicher, dass seine Mannschaft die Fähigkeiten habe, auch gute Gegner zu schlagen. „Allianz-Arena, Eröffnungsspiel, Flutlicht-Spiel - das reizt uns schon. Wir wollen gerne etwas mitnehmen.“
Leiten wird die Partie übrigens Boris Dankert, wie der DFB am Mittwoch mitteilte. Für den 35 Jahre alten Fifa-Schiedsrichter aus Rostock ist es der 31. Einsatz in der Bundesliga.
Nach dem HSV-Spiel in München folgt wie gewohnt der HSV-Talk „Matz ab“ im Livestream auf abendblatt.de.