Hamburg . Der Schwede Albin Ekdal trainierte am Sonntag im Trainingslager erstmals mit. HSV will noch im Angriff nachbessern. Diaz überfallen.

Mit der Verpflichtung von Wunschspieler Albin Ekdal hat der Hamburger SV seinen Königstransfer vor der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga perfekt gemacht. Der 25 Jahre alte schwedische Nationalspieler kommt vom italienischen Erstliga-Absteiger Cagliari Calcio und unterschrieb beim HSV einen Vierjahresvertrag. „Er ist ein spielstarker Spieler, der gerade in der schwedischen Nationalmannschaft einen guten Weg gemacht hat“, lobte HSV-Trainer Bruno Labbadia den Mittelfeldmann, der gleich mit ins Trainingslager nach Harsewinkel reiste. „Wir wollen Albin so schnell wie möglich integrieren“, ergänzte Labbadia.

„Ich bin glücklich, dass es mit dem Wechsel geklappt hat, ich freue mich auf den HSV und die Bundesliga“, betonte Ekdal, der am Sonnabend im Testspiel bei Arminia Bielefeld (0:2) noch nicht zum Einsatz kam. Im Gegensatz zu Torhüter Andreas Hirzel, den die Hanseaten ebenfalls zuvor verpflichtet hatten. Der 22 Jahre alte Schweizer kommt vom FC Vaduz und ist die neue Nummer drei hinter den derzeit angeschlagenen René Adler und Jaroslav Drobny. In Bielefeld machte Hirzel seine Sache gut. Labbadia: „Er hat einen positiven Eindruck hinterlassen.“

Der 17-malige schwedische Auswahlakteur Ekdal spielte seit 2008 in Italien. Er war nach Stationen bei Juventus Turin, beim AC Siena und beim FC Bologna zuletzt vier Jahre für Cagliari aktiv. Am Sonntag absolvierte er im Trainingslager Klosterpforte seine erste Einheit mit dem HSV. „Er kommt quasi aus dem Urlaub. Wir müssen schauen, in welchem Zustand er ist“, meinte Labbadia, der große Hoffnungen in den 4,5-Millionen-Transfer setzt: „Die letzten sieben Jahre hat er in Italien gespielt, das heißt, er ist taktisch sehr gut ausgebildet.“

"Du willst nicht, dass er sauer ist"

Nach dem Training stand der Zugang von Cagliari Rede und Antwort. "Ich hatte viele Angebote, doch der HSV wollte mich unbedingt haben. Ich wollte unbedingt in der Bundesliga spielen." Der Schwede, der nach eigenen Angaben froh ist nun beim Team zu sein, äußerte sich auch zur Nationalmannschaft und dem Weltstar Zlatan Ibrahimovic: "Man gibt immer sein Bestes. Du willst nicht, dass er sauer auf Dich ist."

In Bielefeld merkte man deutlich, dass die Arminia eine Woche vor dem Zweitliga-Saisonauftakt in der Vorbereitung schon deutlich weiter ist als der HSV, der erst am 14. August bei Bayern München in die neue Spielzeit startet. „Wir haben gesehen, dass noch viel Arbeit bleibt“, erklärte Labbadia, der froh ist, dass er seinen Kader nun weitgehend beisammen hat. Im Angriff wollen die Norddeutschen jedoch möglichst noch nachbessern. Michael Gregoritsch (VfL Bochum) und Emil Berggreen (Eintracht Braunschweig) sind weiterhin im Gespräch. Umgekehrt sucht der HSV noch Abnehmer für das Spielertrio Jiracek, Zoua und Rudnevs.

Schreck für Diaz

Fußball-Profi Marcelo Diaz vom Hamburger SV und seine Ehefrau sind während ihres Heimataufenthalts in Chile überfallen und beraubt worden. Wie der norddeutsche Bundesligist am Sonntag auf seiner Homepage bestätigte, bat der Mittelfeldakteur nun via Twitter um Hilfe bei der Suche nach den entwendeten Dokumenten und forderte die Täter zur Rückgabe unter anderem der Reisepässe auf. Der HSV drückt Diaz die Daumen: „Wir hoffen, dass es Dir gut geht und Deine Dokumente schnell wieder auftauchen! Grüße aus Harsewinkel“, schrieb der Verein dazu am Sonntag aus seinem Trainingslager via Twitter.

Laut chilenischen Medienberichten hatte das Ehepaar gerade das Haus von Diaz' Schwiegermutter in La Florida verlassen, als zwei Männer aus einem Auto stiegen und das Paar angriffen. Es sei zum Handgemenge gekommen, bei dem die Täter die Brieftasche mitsamt der Papiere erbeuteten. Als Diaz' Schwiegervater daraufhin zwei Warnschüsse abgab, hätten die Räuber die Flucht ergriffen, hieß es dazu weiter.

Der Anfang Februar vom FC Basel zum HSV gewechselte Diaz befindet sich nach dem Sieg mit Chile bei der Copa America noch in Urlaub. Nach längerer Verletzungspause erzielte er sein erstes HSV-Tor ausgerechnet im Relegations-Rückspiel beim Karlsruher SC, als er in der Nachspielzeit einen Freistoß direkt zum 1:1 verwandelte; in der Verlängerung gewann der HSV noch 2:1 und schaffte so die Rettung.