Hamburg. Mit der Führung fielen Biergläser, Tische und Stühle um. Die Fans tanzten, lagen sich in den Armen und küssten vor Freude.

Hamburg. Rund zweihundert Fans haben in der HSV-Kultkneipe „unabsteigBAR“ den 2:0-Sieg der Hamburger gegen Schalke und die Rettung in die Relegation gefeiert. Gebannt verfolgten sie den Abstiegskrimi auf einer Leinwand. Bis zur letzten Minute fieberten die Anhänger mit ihrem Verein mit. Mit Gesängen, Applaus und Freudentränen feierten sie den Schlusspfiff der Partie und den Einzug in die Relegation. „Wir sind einfach zu dumm, um abzusteigen“, sagte HSV-Fan Fabian Kreutz nach dem Ende des Spiels. „Den Klassenerhalt schaffen wir auch noch - wir sind eben unabsteigbar“, betonte der 16-Jährige weiter.

Nachdem die erste Hälfte der Partie unentschieden ausfiel, zweifelten einige Fans am Weiterkommen ihres Vereins. In der Pause diskutierten sie bereits die Vorteile der zweiten Liga. Das änderte sich nach dem ersten Tor. Von diesem Moment an kannte der Jubel in der Bar keine Grenzen mehr. Biergläser, Tische und Stühle fielen um, als die Fans tanzten, sich in den Armen lagen und vor Freude küssten.

„Es wäre katastrophal, wenn der HSV absteigen würde“, sagte Kneipenwirt Mario Drifte. Denn der Name des beliebten Treffpunkts würde in diesem Fall nicht mehr passen. "Wir würden den Namen wohl als erstes mit der Aufschrift "UnfassBAR" überkleben, da es kaum zu fassen ist, wie viele Fehler in diesem Verein gemacht wurden", sagt Drifte vor kurzem dem Abendblatt.

Doch auf Dauer will der Wirt zu dem angestammten Namen zurückkehren. "Vielleicht erweitern wir den Namen um die Zeit der Stadionuhr, die die Bundesligazugehörigkeit anzeigt bzw. dann angezeigt hat." Also 51 Jahre, 272 Tage und etwa 20 Minuten. Die Namen „Absteige“, oder "AbsteigBAR" die ebenfalls kolportiert wurden, stehen nicht ernsthaft zur Debatte.

Ein Abstieg könnte den Kult-Wirt auch wirtschaftlich treffen, denn zu den Heimspielen würden wohl weniger Gäste kommen. “Es ist etwas anderes, ob die Dortmunder Fans in der Stadt sind, die sich hier mit befreundeten Hamburgern gerne in meiner Kneipe treffen, oder etwa Fans von Erzgebirge Aue, die von meinem Laden noch nie gehört haben“, sagte Drifte.

Der Standort in Stellingen hat eine lange Kneipentradition. In dem Ladengeschäft war früher die Kult-Kneipe "Hunger & Durst", untergebracht, doch Wirt Kalli ging in Rente. Davor hieß die Kneipe "Bier-Kate".

Mit Material von dpa