Hamburg. Die Polizei rüstet sich für den kommenden Sonnabend. Frustrierte HSV- und Schalke-Fans könnten die ESC-Party auf der Reeperbahn aufmischen.
Wut, Verzweiflung, Enttäuschung: Die Stimmung unter den HSV-Fans ist kaum in Worte zu kleiden. Da sind die Besonnenen, die mit nach Stuttgart reisten und das 1:2 erlebten, das sich nicht nach Debakel anhört. Aber gefühlt war das für viele bereits der Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach 52 Jahren als letztes verbliebenes Gründungsmitglied. Denn wie die Mannschaft von Bruno Labbadia und wie sich allein Rafael van der Vaart präsentierte – da geht nichts mehr am letzten Spieltag am Sonnabend zu Hause gegen Schalke 04, meinen viele.
Und da sind die potenziellen Krawallmacher. Wie werden sie reagieren, wenn der Abstieg am Sonnabend um 17.15 Uhr feststehen sollte oder die erneute Relegation? Was, wenn sie auf die Tausenden frustrierten Schalker treffen, die in Hamburg den Abschluss einer ebenfalls verkorksten Saison begießen wollen?
Mehrfach hatte es im Umfeld von HSV-Abstiegsspielen Randale gegeben, zuletzt in Bremen. Im vergangenen Jahr eskalierte es in Hamburg, als wütende Fans auf dem Parkplatz auf HSV-Spieler losgingen. In den einschlägigen Foren im Internet geistern bereits Horrorszenarien durch die Fangemeinde. Man muss es nicht heraufbeschwören, denn noch immer ist eine sportliche Rettung möglich.
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Aber in die explosive Gemengelage am Volkspark mischt sich auch noch eine besondere Sicherheitslage rund um den Stadtteil St. Pauli. Hier will der ortsansässige FC am Sonntag nach dem HSV-Zittersonnabend den Klassenverbleib sicherstellen. Dann käme es zum ersten zweitklassigen Stadtderby. Und viel wichtiger: Wenige Stunden nach Abpfiff beim HSV beginnt die Liveübertragung des Eurovision Song Contest (ESC) vom Spielbudenplatz mit Barbara Schöneberger und Zehntausenden feierwütigen Musikfans.
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Solche Partys, auch wenn sie live und europaweit in Farbe ausgestrahlt werden, sind schon wegen vermeintlich nichtigerer Gründe abgesagt worden, siehe "Germany's Next Topmodel". Dort gab es eine diffuse Drohung. Am kommenden Sonnabend wird die Hamburger Polizei die höchste Sicherheitsstufe ausrufen. Dass HSV-Fans nach dem Spiel auf die Reeperbahn ziehen, das ist normal und legitim. In welcher Stimmung werden sie sein? Die Polizei hat bereits beim Hafengeburtstag über die Sicherheitslage gestöhnt, denn nach der Absage des Frankfurter Radrennens im Zuge der Ermittlungen gegen Islamisten in Hessen war die Situation überall angespannt. Jetzt kommt der HSV verschärfend hinzu. (HA)
HSV verliert Abstiegskrimi gegen Stuttgart
