Die Vergangenheit macht im Abstiegskampf wenig Hoffnung. Dafür war die Punkte-Ausbeute zwischen Spieltag 30 und 34 zu mies.

Fünf Spiele bleiben dem HSV noch, um den ersten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte zu verhindern. 15 Punkte sind also theoretisch noch zu holen – damit hätte der HSV nach 34 Spieltagen 40 Punkte auf dem Konto und wäre weit weg von der zweiten Liga.

Das Restprogramm lässt das Team von Trainer Bruno Labbadia hoffen, auch wenn als Tabellenletzter zu diesem Zeitpunkt jeder Gegner schwer scheint. Aber der HSV spielt noch gegen drei Teams aus der unteren Tabellenhälfte (Mainz, Freiburg und Stuttgart). Freiburg und Stuttgart befinden sich ebenfalls in akuter Abstiegsgefahr, hier erwarten den HSV also noch zwei echte „Sechs-Punkte-Spiele“.

Doch beim Blick auf die Historie, machen sich ernsthafte Zweifel breit, ob der HSV in den letzten fünf Spielen noch reichlich Punkte sammelt. In der jüngeren Vergangenheit ging dem HSV im Saison-Endspurt eigentlich immer die Puste aus. In den vergangenen fünf Spielzeiten, seitdem der Club nicht mehr den europäischen Wettbewerb erreicht hat, holte der HSV nicht einmal auch nur die Hälfte der noch möglichen 15 Punkte – durchschnittlich landeten noch magere vier Zähler auf der Habenseite. Das dürfte in der laufenden Spielzeit nicht zur Rettung reichen, liegt man doch jetzt schon vier Punkte hinter Hannover auf Platz 15.

Den Tiefpunkt stellt die abgelaufene Spielzeit. Alle fünf Spiele gingen verloren – null Punkte. Dass die Hanseaten am Ende trotzdem noch die Relegation erreichten, lag nur daran, dass die direkten Absteiger aus Nürnberg und Braunschweig einen vergleichbar miesen Endspurt hinlegten.

Ein Jahr zuvor, in der Saison 2012/13 hätte man mit einer besseren Punkteausbeute am Saisonende sogar noch die Europa League erreichen können. Sieben von 15 Punkten beförderten den HSV jedoch nur auf Platz sieben, drei Zähler hinter dem damaligen Aufsteiger aus Frankfurt.

2011/12 reichten fünf erspielte Punkte aus, um den Klassenerhalt zu sichern. Nach 29 Spieltagen war der Relegationsrang nur zwei Zähler entfernt. Zwar rutschte der HSV bis zum 34. Spieltag noch einen Platz nach unten auf den 15. Rang, allerdings standen letztendlich beruhigende fünf Punkte Vorsprung auf Hertha BSC auf dem Relegationsplatz zu Buche.

Auch in der Spielzeit 2010/11 verpatzte der HSV durch ein schwaches Saisonfinale die Teilnahme am internationalen Geschäft. Hätte die Mannschaft von Trainer Michael Oenning nicht nur müde drei der 15 Punkte geholt, wäre wahrscheinlich weitaus mehr als der achte Platz drin gewesen.

2009/10 verpasste man wegen des erneut mauen Saisonfinales erstmals seit sechs Jahren den Europapokal. Fünf Spieltage vor Ende lag man mit 45 Punkten und dem sechsten Rang noch voll auf Kurs. Doch die Ausbeute von sieben Zählern war zu gering. Der HSV büßte einen Tabellenplatz ein und ist bei den Uefa-Wettbewerben seither nur noch Zuschauer.

Labbadia täte also gut daran, nicht auf die eigene Historie zu schauen sondern sich ein Beispiel an der Liga-Konkurrenz zu nehmen. So schaffte der schon sicher geglaubte Absteiger Borussia Mönchengladbach 2010/11 mit drei Siegen in den letzten fünf Spielen sensationell noch den Sprung auf den Relegationsplatz und anschließend den Klassenerhalt gegen den VfL Bochum. Und die TSG Hoffenheim verließ erst am letzten Spieltag der Saison 2012/13 durch einen überraschenden Sieg bei Vize-Meister Dortmund die direkten Abstiegsränge und rettete sich ebenfalls in der Relegation.

Das Restprogramm des HSV im Überblick:

30. Spieltag: FC Augsburg (H)

31. Spieltag: 1. FSV Mainz 05 (A)

32. Spieltag: SC Freiburg (H)

33. Spieltag: VfB Stuttgart (A)

34. Spieltag: Schalke 04 (H)