Hamburg. Der Trainer-Wunschkandidat will sich in den nächsten zehn Tagen erklären. Derweil darf Streithahn Behrami in Bremen wohl wieder spielen
Kein Tag ohne neue Tuchelei: So bestätigte Olaf Meinking, der Berater von Thomas Tuchel, am Montag der „Süddeutschen Zeitung“, dass sich der nicht nur vom HSV umworbene Trainer ein Engagement in Hamburg auch im Falle eines Abstiegs vorstellen könnte. „Thomas würde den HSV gerne machen, wenn gewisse Voraussetzungen stimmen“, sagte Meinking. Dabei gehe es dem Noch-Mainzer weniger um den Klassenerhalt als vielmehr um die inhaltlichen Kompetenzen als Trainer und einen entsprechenden finanziellen Spielraum.
Nach Informationen des Abendblatts will sich Tuchel innerhalb der kommenden zehn Tage erklären, was dafür spricht, dass der Coach sein Engagement nicht vom Klassenerhalt abhängig macht. Auch darüber will die Clubführung am Dienstagabend sprechen. Keine Chance gibt es dagegen, dass Tuchel noch in dieser Saison eingreift. „Thomas hat mit Mainz 05 eine Vereinbarung getroffen, die vorsieht, dass er erst in der kommenden Saison wieder einsteigen kann. Und er will sich an diese Vereinbarung halten“, sagte Berater Meinking.
Jarchow kritisiert Tuchel-Diskussion
Klub-Vorstand Carl Jarchow, dessen Vertrag am 15. Mai 2015 ausläuft, hält die aktuellen Diskussionen um Tuchel für unangebracht. "Ich halte es momentan wirklich nicht für unsere vorrangigste Aufgabe, uns über Herrn Tuchel zu unterhalten, sondern darüber, wie wir es schaffen, in den letzten sechs Spielen den Turnaround hinzukriegen", sagte Jarchow am Rande der Hamburg Soiree und nannte die Debatte ein "Medienthema".
Der frühere Vereinschef stärkte dem Interimscoach Peter Knäbel den Rücken. "Ich fand das eine sehr mutige Entscheidung, die er mit uns gegangen ist, und nun hat er unsere volle Unterstützung verdient und auch die der Mannschaft", sagte Jarchow, der den Ernst der Lage jedoch nicht verachten wollte. "Die Tabelle lügt nicht. Wir haben es in den letzten Spielen nicht geschafft, eine Leistung auf dem Feld zu bringen, wie unsere Fans es verdienen und wir es auch erwarten", sagte Jarchow: "Insofern ist eine große Enttäuschung da."
Vom Klassenerhalt ist der 60-Jährige aber überzeugt. "Ich bin immer Optimist", sagte er: "Ich war es im letzten Jahr, da war es ja schon sehr knapp und ich bin auch jetzt noch so, dass ich glaube, dass wir die Möglichkeit haben, das zu schaffen."
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Streithahn Behrami soll gegen Bremen spielen
Innerhalb der Mannschaft soll sich bis zum nächsten Abstiegsfinale in Bremen am Sonntag wenig ändern. Für den gesperrten Johan Djourou rückt Slobodan Rajkovic in die Startelf, Petr Jiracek dürfte den verletzten Marcelo Díaz ersetzen. Valon Behrami, der sich in der Halbzeitpause gegen den VfL mit Djourou eine Prügelei geliefert hatte, erhielt eine Geldstrafe, darf aber spielen.
Das Restprogramm des HSV (18. Platz/ 25 Punkte/ -27 Tore): Werder (A), Augsburg (H), Mainz (A), Freiburg (H), Stuttgart (A), Schalke (H)