Hamburg . Peter Knäbel und Peter Hermann haben für neuen Schwung beim HSV gesorgt. Die Profis sind begeistert - besonders vom Co-Trainer.

Sie wirken eingespielt, als ob sie schon seit Jahren zusammenarbeiten würden. Peter Knäbel und Peter Hermann ergänzen sich auf dem Trainingsplatz perfekt, dabei arbeitet das Trainergespann erst seit rund einer Woche zusammen. Doch die Souveränität der beiden scheint die Mannschaft zu beeindrucken.

Stürmer Ivica Olic, der nach dem 5:1-Erfolg mit Kroatien in der EM-Qualifikation gegen Norwegen mit viel Selbstvertrauen nach Hamburg zurückgekehrt ist, spürte gleich einen „neuen Geist in der Kabine.“ Der 35-Jährige ist von einem Stimmungswandel überzeugt. „Knäbel und Hermann senden positive Signale aus. Sie tun uns sehr gut. Mit ihnen schaffen wir den Klassenerhalt“, sagte Olic der „Bild“-Zeitung.

Besonders Hermann bekommt Lob von allen Seiten. Kapitän Rafael van der Vaart zeigte sich nach den ersten Trainingseinheiten begeistert. „So langsam verstehe ich, warum ihn alle so bejubelt haben, als er bei uns anfing“, sagte der Niederländer im Interview mit HSV.de.

Adler beeindruckt von Hermanns Fachwissen

Torwart René Adler kennt den 63-Jährigen noch aus seiner gemeinsamen Zeit in Leverkusen. „Er isst, lebt und atmet Fußball tagein tagaus. Das ist etwas, das wir als Spieler spüren“, sagte Adler, der vom Fußballfachwissen des Co-Trainers begeistert ist: „Es gibt keinen Fußballspieler und Verein auf der Welt, den Hermann nicht kennt. Wenn du etwas wissen willst über Fußball, dann braucht man nicht ins Internet zu gehen, dann braucht man einfach nur Hermann fragen.“

Hermann war von 1989 bis 2008 Co-Trainer bei Bayer, spielte von 1976 bis 1984 auch aktiv für den Werksclub. Er kennt den Club wie kaum ein anderer. Gutes Timing – denn der HSV trifft am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) auf Leverkusen. Für die Vorbereitung auf das richtungsweisende Spiel des HSV im Kampf um den Klassenerhalt ist das Insiderwissen Hermanns unersetzlich – wie auch Reiner Calmund bestätigt, der Hermann einst nach Leverkusen holte. „Ein Fachmann wie er ist in der Bundesliga nur schwer zu finden“, sagte der ehemalige Bayer-Manager HSV.de.

HSV muss über den Willen kommen

Hermann, der als Assistent von Jupp Heynckes das Triple mit dem FC Bayern München holte, hat sich in der letzten Zeit viele Spiele von Bayer angeschaut – und weiß um die Stärke des Werksclubs. „Die Leverkusener spielen zurzeit richtig stark. Sie haben wieder einen Lauf und ich kann nur hoffen, dass sie am Sonnabend gegen uns nicht so gut sind.“ Für Hermann zählt gegen seinen Herzensverein nur ein Erfolg. „Der HSV muss erstklassig bleiben und ich will mit meiner Arbeit hier dazu beitragen“, sagte der Co-Trainer der „Bild“.

Der HSV geht als klarer Außenseiter in das Duell mit dem Champions-League-Anwärter. Doch Calmund glaubt, dass der HSV mit dem Willen und der richtigen Einstellung in Leverkusen bestehen kann. „Leverkusen ist sicher mit 70, 80 Prozent Favorit, weil sie sehr sicher sind und viel Selbstbewusstsein haben. Aber im Fußball sind 20 Prozent sehr viel. Da muss man dran glauben. Du musst das Glück mit Kampf, Leidenschaft und Disziplin erzwingen“, sagte der Fußball-Experte HSV.de.