Hamburg. Experte äußert sich zu Abstiegskonkurrenten Hamburg und Berlin. Zinnbauer passt Bio-Rhythmus der Profis an. Twitter-Schlacht ums Spiel.

Vor dem richtungsweisenden Duell in der Fußball-Bundesliga zwischen dem HSV und Hertha BSC am Freitag (20.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de) diskutieren nicht nur die Fans in Hamburg die Abstiegsfrage.

Auch Lothar Matthäus schaltet sich einmal mehr in die Debatte um den schlingernden Bundesliga-Dino ein. Dabei stellt der TV-Experte neben den Hamburgern auch dem Gegner aus Berlin ein negatives Zeugnis aus.

„Beide spielen weit hinter den Erwartungen und von attraktivem Fußball ist nichts zu sehen“, sagte Matthäus am Donnerstag bei „Sky“. Dennoch macht er den Kontrahenten Mut: „Trotzdem bleiben beide in der Bundesliga, weil es mit Stuttgart, Freiburg und Paderborn drei schlechtere Teams gibt.“

Van der Vaart warnt vor Nachlässigkeiten

Auf die schwächelnde Konkurrenz alleine möchte sich HSV-Kapitän Rafael van der Vaart indes nicht verlassen. Man können nicht jede Saison das Glück haben, dass die anderen Vereine im Keller ebenfalls nicht punkteten, sagte der Niederländer in der „Bild“-Zeitung vom Donnerstag. „Deshalb muss von uns viel mehr kommen“, so van der Vaart.

Der 32-Jährige wird gegen die Hertha auch wegen der Gelbsperre von Petr Jiracek vermutlich in die Startelf der Hanseaten zurückkehren. „Ich bin sehr gut drauf. Ich bin bereit, meiner Mannschaft zu helfen – wenn ich die Chance bekomme“, sagte er dem Blatt.

Zinnbauer legt Training auf den Abend

„Das wird kein Zuckerschlecken. Von der Tabellensituation ist es extrem wichtig, das merkt man auch in der Truppe“, betont derweil HSV-Trainer Josef Zinnbauer, für den die Partie ein Sechs-Punkte-Spiel ist. Und auch persönlich wichtig wird: „Ich bin stolz, dass der Verein mir das Vertrauen ausspricht. Aber es geht nicht um Zinnbauer, sondern um die Mannschaft und drei Punkte.“

Zinnbauer tut alles dafür, um seine Profis optimal auf den Fight gegen Berlin vorzubereiten. Das Abschlusstraining verlegte der Coach daher auf den Abend - um den Bio-Rhythmus seiner Spieler an die abendliche Aufgabe anzupassen.

Die HSV-Heimbilanz an Freitagabenden ist übrigens ein gutes Omen: In den vergangenen 16 Jahren verloren die Hanseaten bei sieben Siegen und drei Unentschieden kein Mal. Die letzte Niederlage gab es allerdings ausgerechnet gegen Berlin – am 1. Dezember 1998 hieß es 0:4.

Twitter-Duell zwischen HSV und Hertha

Rund um die spezielle Freitags-Historie ist inzwischen auch ein regelrechtes Twitter-Duell zwischen dem HSV und Hertha in Gang gesetzt.

Nachdem die Hamburger die Statistik fröhlich in die Fußball-Welt zwitscherten und diese als gutes Omen werteten, haben die Berliner nicht lange mit einem Konter auf sich warten lassen.

„Da waren wir dabei... :-)“, twitterte der lockere Hertha-Kommentar mit Blick auf die letzte Niederlage.

Die Hanseaten reagierten ebenfalls mit einem Augenzwinkern und machten vor dem wichtigen Spiel flugs eine neue Rechnung auf: „Zeit für die Revanche :-)“.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Hamburg: Adler – Diekmeier, Djourou, Cleber (Westermann), Ostrzolek – Behrami, van der Vaart – Müller, Stieber – Lasogga, Olic. – Trainer: Zinnbauer

Berlin: Kraft – Pekarik, Langkamp, Brooks, Plattenhardt – Skjelbred, Lustenberger – Beerens, Stocker, Ben-Hatira – Kalou. – Trainer: Dardai

Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)