SInsheim. Im Winter wurde der kroatische Flügelspieler noch in die U23 versetzt, gegen Hoffenheim gab er sein Comeback.
Auf dieses Gefühl hatte Ivo Ilicevic fast sieben Monate warten müssen: Die Mannschaft des HSV läuft in einem Bundesligaspiel ins Stadion ein – und der Kroate ist mittendrin. Die 0:3-Heimniederlage am zweiten Spieltag gegen den SC Paderborn war der bisher letzte Auftritt des Flügelspielers, bei der TSG Hoffenheim gab er nun sein Comeback. Mit demselben Ergebnis und einer durchwachsenen Leistung. Doch nach den Geschehnissen der letzten Monate verspürte Ilicevic trotz der Niederlage auch Erleichterung. „Das war ein unheimlich wichtiger Schritt für mich. Ich habe mich wohlgefühlt, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Doch mein Anspruch ist es natürlich, in jedem Spiel von Beginn an dabei zu sein“, sagte der 28-Jährige nach der Partie.
HSV geht 0:3 in Hoffenheim unter
Wie so oft hatte sich Ilicevic fast die gesamte Vorrunde mit Verletzungen herumgequält, die weitere Einsätze unmöglich machten. In der Winterpause befanden die HSV-Verantwortlichen schließlich, dass sie mit dem Offensivmann nicht mehr planen können, schlossen ihn vom Trainingslager aus und schoben den ehemaligen Lauterer ins Regionalligateam ab – eigentlich bis zur Länderspielpause Ende März, so war es angedacht. Ilicevic reagierte mit Unverständnis, ließ sich aber nie hängen, und nach einigem Hin und Her durfte er sich dann doch wieder für das Profiteam anbieten. Im Training überzeugte der achtmalige Nationalspieler und profitierte zudem von der Gelbsperre von Nicolai Müller. „Er hat mir gut gefallen“, sagte sein Coach Joe Zinnbauer am Sonntag. „Gerade gegen den Ball hat Ivo sehr gut gearbeitet. Er ist auf jeden Fall auch für das Hertha-Spiel eine Option für die Startelf.“
Auch wenn Ilicevic aufgrund seiner langen Pause am Sonnabend nach dem Spiel „extrem schwere Beine“ hatte, fühlt er sich grundsätzlich topfit und will seinen Platz natürlich nicht wieder hergeben. Dann ist jedoch nicht nur Müller wieder verfügbar, auch Lewis Holtby wäre ein Kandidat für die Startelf, und der ehemalige Schalker hat auf der Außenposition im Mittelfeld ebenfalls schon gespielt. Doch Ilicevic ist mit seiner Technik und gutem Antritt gegen eine erwartungsgemäß sehr defensiv eingestellte Berliner Mannschaft vielleicht am ehesten in der Lage, im Eins-gegen-Eins für eine Überzahlsituation zu sorgen und so Chancen aus dem Spiel heraus zu kreieren – das große Manko des HSV. In Hoffenheim gelang ihm das – in einer für Offensivspieler wohlgemerkt schwierigen Partie mit 70-minütiger Unterzahl – jedoch noch nicht.