SInsheim. Im Winter wurde der kroatische Flügelspieler noch in die U23 versetzt, gegen Hoffenheim gab er sein Comeback.

Auf dieses Gefühl hatte Ivo Ilicevic fast sieben Monate warten müssen: Die Mannschaft des HSV läuft in einem Bundesligaspiel ins Stadion ein – und der Kroate ist mittendrin. Die 0:3-Heimniederlage am zweiten Spieltag gegen den SC Paderborn war der bisher letzte Auftritt des Flügelspielers, bei der TSG Hoffenheim gab er nun sein Comeback. Mit demselben Ergebnis und einer durchwachsenen Leistung. Doch nach den Geschehnissen der letzten Monate verspürte Ilicevic trotz der Niederlage auch Erleichterung. „Das war ein unheimlich wichtiger Schritt für mich. Ich habe mich wohlgefühlt, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Doch mein Anspruch ist es natürlich, in jedem Spiel von Beginn an dabei zu sein“, sagte der 28-Jährige nach der Partie.

HSV geht 0:3 in Hoffenheim unter

Schiri Günter Perl hatte keine Wahl und zeigte Drobny, der letzter Mann war, die Rote Karte
Schiri Günter Perl hatte keine Wahl und zeigte Drobny, der letzter Mann war, die Rote Karte © imago/Jan Huebner | imago sportfotodienst
Drobny zeigt auf seine Wunde und deutet an, dass Schipplock ihm anschließend auf die Rippen stieg, doch Schiri Perl interessierte das herzlich wenig
Drobny zeigt auf seine Wunde und deutet an, dass Schipplock ihm anschließend auf die Rippen stieg, doch Schiri Perl interessierte das herzlich wenig © imago/Jan Huebner | imago sportfotodienst
Beim anschließenden Elfmeter von Eugen Polanski war René Adler, der für Gouaida kam, zwar noch dran, konnte aber den Treffer nicht verhindern
Beim anschließenden Elfmeter von Eugen Polanski war René Adler, der für Gouaida kam, zwar noch dran, konnte aber den Treffer nicht verhindern © dpa | Uwe Anspach
Polanski traf in der 81. Minute auch noch zum 2:0 für Hoffenheim und war damit „Man of the Match“
Polanski traf in der 81. Minute auch noch zum 2:0 für Hoffenheim und war damit „Man of the Match“ © dpa | Uwe Anspach
Sebastian Rudy erhöhte gar noch auf 3:0
Sebastian Rudy erhöhte gar noch auf 3:0 © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Der HSV wartet damit seit fünf Partien auf einen Sieg. Eine derart negative Bilanz gab es zuvor noch nie unter Zinnbauer
Der HSV wartet damit seit fünf Partien auf einen Sieg. Eine derart negative Bilanz gab es zuvor noch nie unter Zinnbauer © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Ivo Iličević gab sein Comeback nach 196 Tagen ohne Bundesligaspiel
Ivo Iličević gab sein Comeback nach 196 Tagen ohne Bundesligaspiel © nordphoto | nph / Bratic
René Adler machte ein starkes Spiel nach seinem Comeback
René Adler machte ein starkes Spiel nach seinem Comeback © nordphoto | nph / Bratic
Ivo Ilicevic räumt Kevin Volland und kassiert die Gelbe Karte
Ivo Ilicevic räumt Kevin Volland und kassiert die Gelbe Karte © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Ivica Olic macht eine schmerzhafte Bekanntschaft mit Hoffenheims Haudegen Ermin Bicakcic
Ivica Olic macht eine schmerzhafte Bekanntschaft mit Hoffenheims Haudegen Ermin Bicakcic © dpa | Uwe Anspach
Valon Behrami führt den HSV als Kapitän an, weil van der Vaart auf der Bank sitzt und Djourou krankheitsbedingt fehlt
Valon Behrami führt den HSV als Kapitän an, weil van der Vaart auf der Bank sitzt und Djourou krankheitsbedingt fehlt © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Gewohnt zweikampfstark: Valon Behrami setzt sich gegen Jin-Su Kim durch
Gewohnt zweikampfstark: Valon Behrami setzt sich gegen Jin-Su Kim durch © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Petr Jiracek im Kopfballduell mit Sebastian Rudy
Petr Jiracek im Kopfballduell mit Sebastian Rudy © Bongarts/Getty Images | Matthias Hangst
Zoltán Stieber kam erneut als Spielmacher zum Einsatz
Zoltán Stieber kam erneut als Spielmacher zum Einsatz © WITTERS | ThorstenWagner
Ivica Olic setzt Hoffenheims Tobias Strobl unter Druck
Ivica Olic setzt Hoffenheims Tobias Strobl unter Druck © dpa | Uwe Anspach
Jiracek zieht an Sebastian Rudy vorbei. Der Tscheche kassierte allerdings die fünfte Gelbe Karte und fehlt damit in einer Woche im Heimspiel gegen Hertha BSC
Jiracek zieht an Sebastian Rudy vorbei. Der Tscheche kassierte allerdings die fünfte Gelbe Karte und fehlt damit in einer Woche im Heimspiel gegen Hertha BSC © imago/Eibner | imago sportfotodienst
Lewis Holtby nahm erstmals nach seinem Schlüsselbeinbruch auf der Bank Platz
Lewis Holtby nahm erstmals nach seinem Schlüsselbeinbruch auf der Bank Platz © dpa | Malte Christians
Rafael van der Vaart saß trotz zahlreicher Ausfälle nur auf der Bank
Rafael van der Vaart saß trotz zahlreicher Ausfälle nur auf der Bank © WITTERS | ThorstenWagner
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Wie so oft hatte sich Ilicevic fast die gesamte Vorrunde mit Verletzungen herumgequält, die weitere Einsätze unmöglich machten. In der Winterpause befanden die HSV-Verantwortlichen schließlich, dass sie mit dem Offensivmann nicht mehr planen können, schlossen ihn vom Trainingslager aus und schoben den ehemaligen Lauterer ins Regionalligateam ab – eigentlich bis zur Länderspielpause Ende März, so war es angedacht. Ilicevic reagierte mit Unverständnis, ließ sich aber nie hängen, und nach einigem Hin und Her durfte er sich dann doch wieder für das Profiteam anbieten. Im Training überzeugte der achtmalige Nationalspieler und profitierte zudem von der Gelbsperre von Nicolai Müller. „Er hat mir gut gefallen“, sagte sein Coach Joe Zinnbauer am Sonntag. „Gerade gegen den Ball hat Ivo sehr gut gearbeitet. Er ist auf jeden Fall auch für das Hertha-Spiel eine Option für die Startelf.“

Auch wenn Ilicevic aufgrund seiner langen Pause am Sonnabend nach dem Spiel „extrem schwere Beine“ hatte, fühlt er sich grundsätzlich topfit und will seinen Platz natürlich nicht wieder hergeben. Dann ist jedoch nicht nur Müller wieder verfügbar, auch Lewis Holtby wäre ein Kandidat für die Startelf, und der ehemalige Schalker hat auf der Außenposition im Mittelfeld ebenfalls schon gespielt. Doch Ilicevic ist mit seiner Technik und gutem Antritt gegen eine erwartungsgemäß sehr defensiv eingestellte Berliner Mannschaft vielleicht am ehesten in der Lage, im Eins-gegen-Eins für eine Überzahlsituation zu sorgen und so Chancen aus dem Spiel heraus zu kreieren – das große Manko des HSV. In Hoffenheim gelang ihm das – in einer für Offensivspieler wohlgemerkt schwierigen Partie mit 70-minütiger Unterzahl – jedoch noch nicht.