Hamburg. Club-Idole des HSV fordern im Sommer einen personellen Schnitt. Die Zeit von van der Vaart, Westermann und Jansen sei abgelaufen, so die Meinung.
Der Ruf nach einem Umbruch beim strauchelnden HSV wird lauter: Nun fordern die Club-Idole Uli Stein, Uwe Seeler und Sergej Barbarez Konsequenzen aus der sportlichen Misere der Hamburger ein.
„Van der Vaart, Jansen und Westermann sind die Leistungsträger der Vergangenheit gewesen. Aber in den letzten eineinhalb Jahren waren sie es nicht mehr“, sagte Stein der „Bild“-Zeitung. Es sei „allerhöchste Zeit“ für einen Generationswechsel, ergänzte der 60-Jährige: „Die, auf die man gebaut hat, sind die ersten, die versagt haben“, sagte der Europapokalsieger von 1983.
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Auch Seeler kritisierte den zuletzt nicht berücksichtigten Kapitän Rafael van der Vaart. „Er ist nicht in der Verfassung. Rafael weiß selbst, dass er nicht die Form hat, die man gewohnt ist,“ sagte der 78-Jährige: „Dass ein Umbruch kommen muss, darüber sind sich alle einig.“
Am Sonntag im Duell mit Borussia Mönchengladbach (1:1) schmorte van der Vaart 90 Minuten auf der Bank, Heiko Westermann wurde lediglich in der Schlussphase eingewechselt, Marcell Jansen fehlte verletzt. Nach der Leistungssteigerung des HSV gegen die Rheinländer droht den Edelreservisten auch am Sonnabend gegen Eintracht Frankfurt (18.30 Uhr/Sky) die Zuschauerrolle.
Am Ende der Saison laufen ihre Verträge aus, eine Zukunft an der Elbe ist angesichts einer bislang enttäuschenden Spielzeit (aktuell Tabellen-14.) ungewiss. Bei van der Vaart soll bereits eine Entscheidung gefallen sein. Der Kapitän wird die Hamburger offenbar am Saisonende verlassen.
„Von der Leistung her wären neue Verträge fragwürdig“, sagte Barbarez. Doch auch die sportliche Führung nimmt der Bosnier in die Verantwortung. Mit der Ausgliederung der Profiabteilung im vergangenen Sommer sei kein sportlicher Erfolg eingekehrt, obwohl man mehr als 30 Millionen Euro investiert habe. „Aber wofür? Es hat sich auf dem Platz nichts verbessert“, sagte der frühere Stürmer, der von 2000 bis 2006 in 174 Bundesligaspielen 66 Tore für die Hanseaten erzielt hatte.
Barbarez ist nur noch selten in der HSV-Arena zu sehen. „Ich gehe nur noch selten ins Stadion, weil man dort nichts zu sehen bekommt. Ich schaue mir lieber die Konferenz im TV an“, sagte Barbarez der „Bild“-Zeitung. „Der Verein hat es sich verdient, dass kein Star mehr nach Hamburg will.“