Der Chilene Diaz kommt vom FC Basel. Ob er gegen Paderborn im Kader steht, ist aber noch ungewiss. Ilicevic spielt künftig in der U23 des HSV.

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Hamburg. Der HSV hat nochmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Marcelo Diaz vom FC Basel absolviert am Sonntag den Medizincheck beim HSV. Sollte er diesen bestehen, ist er ab Montag neuer Spieler der Hamburger. Das bestätigte Hamburgs Sportchef Peter Knäbel am Sonntag.

Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler Diaz soll rund zwei Millionen Euro Ablöse kosten und einen Vertrag bis 2017 erhalten. Im Falle des Vollzugs könnte Diaz bereits am Mittwoch im Ligaspiel beim SC Paderborn (20 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) für die Rothosen auflaufen. Einige Genehmigungen stehen allerdings noch aus, so dass ein Einsatz gegen den Aufsteiger noch nicht sicher ist.

Diaz ist Mittelfeldspieler, hat für den FC Basel 99 Pflichtspiele bestritten, in denen er 13 Tore erzielte (acht Assists). Der FC Basel hatte 2012 angeblich 3,4 Millionen Euro an den Club Universidad de Chile für den 1,66 Meter großen Profi gezahlt, der eine Mischung aus „Sechser“ und „Achter“ sein soll und als Konterpart für Valon Behrami seine Stärken im Aufbauspiel haben. „"Diaz will immer den Ball, auch unter Druck. Das fehlt uns. Bei uns gucken da zu viele weg“, sagte Knäbel am Sonntag. Das bewies er nicht zuletzt im Sommer bei der WM in Brasilien, wo er gegen Australien, Spanien, die Niederlande sowie im Achtelfinale gegen die Gastgeber zum Einsatz kam.

Der Schweizer Behrami wird allerdings wohl doch noch eine längere Zeit ausfallen als zunächst angenommen. Knäbel geht von einer Rückkehr Mitte März aus. Damit sind die Transferaktivitäten vermutlich abgeschlossen. Sollte bis Montag um 12 Uhr noch jemand kommen, müssten die Hamburger zunächst einen Profi abgeben. Knäbel hofft noch auf eine Lösung für Ivo Ilicevic. Der Kroate wurde von Trainer Joe Zinnbauer aussortiert und soll künftig bei der U23 spielen. Dort könne er mit guten Spielen auf sich aufmerksam machen, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen, so Knäbel.

Die 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln wirkte auch am Sonntag noch nach. Trainer Josef Zinnbauer sagte nach dem Grottenkick: „Wir haben vernünftig angefangen und den Gegner in den ersten 15 bis 20 Minuten unter Druck gesetzt. Dann war das Spiel wie abgeschnitten. Wir hatten einfache Ballverluste im Mittelfeld und Köln ist immer besser ins Spiel gekommen. Die Niederlage ist tragisch für uns, aber wir müssen das abhaken und auf das Spiel gegen Paderborn am Mittwoch schauen.“

Was war passiert? Nach 45 ordentlichen HSV-Minuten übernahmen nach der Pause die auswärtsstarken Kölner das Heft des Handelns. Und profitierten von Patzern der immer unsicherer werdenden Gastgeber. Erst unterlief Nationalspieler Heiko Westermann ein katastrophaler Fehlpass, dann ließ sich Slobodan Rajkovic düpieren. Nutznießer war beide Male Marcel Risse (62./77.), der dem bedauernswerten Jaroslav Drobny im HSV-Tor beim Duell eins gegen eins keine Chance ließ.

„Genau solche Ballverluste wollten wir vermeiden“, erklärte Zinnbauer verärgert zur Szene vor dem 0:1. „Wir haben es nicht hingekriegt und deshalb zurecht verloren“, ergänzte der Coach. Einen Vorlagengeber wie Slawomir Peszko und einen Vollstrecker wie Risse hatte er nicht im Team. Im Gegenteil: Vor allem die vermeintlichen Leistungsträger enttäuschten einmal mehr. Kapitän Rafael van der Vaart war nur ein Mitläufer, Nationalspieler Nicolai Müller ein Schatten seiner selbst. Und Westermann zeigte bei einer Fehlpassquote von gut 40 Prozent seinem Coach, dass er im defensiven Mittelfeld fehl am Platze ist.

Die Statistik

Hamburg: 1 Drobny – 39 Götz, 5 Djourou, 32 Rajkovic, 7 Jansen – 4 Westermann – 23 van der Vaart, 19 Jiracek (ab 72. Lasogga) – 27 Nicolai Müller (ab 58. Stieber), 25 Gouaida (ab 76. Beister) – 8 Olic. – Trainer: Zinnbauer

Köln: 1 Horn – 16 Olkowski, 5 Maroh, 28 Wimmer, 14 Hector – 6 Vogt, 33 Lehmann – 7 Risse (ab 79. Gerhardt), 22 Halfar, 17 Peszko (ab 67. Svento) – 9 Ujah. – Trainer: Stöger

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Zuschauer: 55.000

Tore: 0:1 Risse (62.), 0:2 Risse (78.)