Unternehmer Klaus-Michael Kühne pumpt in den nächsten vier Jahren weitere Millionen in den Hamburger SV. Eine Finanzspritze, mit der sich auch Wunsch-Stürmer Josip Drmic verpflichten ließe.
Hamburg. Der Einstieg von Klaus-Michael Kühne beim Hamburger SV war ein überraschender Coup. Und einer, der dem finanziell angeschlagenen Verein viele, vor allem aber dringend benötigte Millionen in die Kassen spült. Neben den 18,75 Millionen Euro für die Anteile an der HSV Fußball-AG bringt Kühnes Erwerb der Namensrechte am Stadion dem Hamburger SV in den kommenden vier Jahren mindestens weitere 16 Millionen Euro ein.
Die Investitionen des Milliardärs, dessen Eigenkapital zuletzt immer mehr geschrumpft war, belaufen sich mit den für die Zukunft geplanten Millionen auf knapp 35 Millionen Euro. Die Last von mehr als 100 Millionen Euro Verbindlichkeiten drückte auf dem Hamburger SV. Bald sollen daher weitere Investoren hinzukommen. „Ich neige da eher zu Optimismus, als zum Pessimismus“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Karl Gernandt.
Zumal auch in Sachen Vertragsverlängerung mit Hauptsponsor „Emirates“ Bewegung zu kommen scheint. „Es haben sehr gute Gespräche stattgefunden, auf denen sich aufbauen lässt“, sagte Volker Greiner, Emirates-Europachef, gegenüber dem Abendblatt. „Ich erinnere mich noch an Zeiten mit Uwe Seeler und Co. und freue mich, dass wir wieder auf dem richtigen Weg sind.“
Gernandt: „Können uns Drmic leisten“
Nach dem Kühne-Coup hofft der Hamburger SV jetzt natürlich auf die Verpflichtung von Wunsch-Stürmer Josip Drmic (Bayer Leverkusen). „Jeder weiß, an welchem Spieler wir interessiert sind. Wir können ihn uns leisten und jetzt muss man sehen, ob man mit dem anderen Verein einig wird“, sagte Gernandt. Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer erklärte hinsichtlich möglicher Einkäufe: „Auf dem Markt bewegt sich nicht viel. Das ist wie beim Domino. Wir haben Interesse an Drmic, aber das zieht sich noch“, so Beiersdorfer auf dem Neujahrsempfang des Vereins. Man müsse einfach geduldig sein.
Hinsichtlich eines möglichen Wechsels von Tolgay Arslan zu Besiktas Istanbul gab Beiersdorfer keine Neuigkeiten preis, nur so viel: „Mein Handy brummt die ganze Zeit. Das muss damit zusammenhängen.“
Für die kommenden Aufgaben in der Bundesliga sieht der 51-Jährige den HSV gut aufgestellt. „Wir haben am Offensivspiel stark gearbeitet, das sah gut aus. Und daran wird weiter intensiv gearbeitet“, versicherte Beiersdorfer. Trotzdem warnte er zum Rückrunden-Heimauftakt gegen den 1. FC Köln (31. Januar) vor zu viel Euphorie. „Köln hat es in sich. Das wird nicht lustig“, sagte der Vorstandsvorsitzende, um dann doch selbstbewusst auszuführen: „Wenn wir das erste Spiel gewinnen, haben wir gute Chancen, anschließend zu punkten.“