Hamburg. Während seine Teamkameraden bei 20 Grad in Dubai trainieren durften, musste Ivo Ilicevic bei Temperaturen um den Gefrierpunkt am Dienstag in Hamburg mit der Regionalligamannschaft schuften. Doch die Kälte war nicht dafür verantwortlich, dass die Beziehung zu seinen Vorgesetzten beim HSV derzeit recht eisig ist. „Das ist ein Scheiß-Gefühl und eine ebensolche Situation“, sagte der verletzungsanfällige Offensivspieler klar heraus.
Das Trainerteam des HSV plant nicht mehr mit Ilicevic, schloss ihn deshalb auch vom Trainingslager aus, um den Kroaten mit einem Jahressalär von knapp zwei Millionen Euro noch in der Winterpause zu einem Wechsel zu motivieren. Doch ein solcher ist derzeit nicht absehbar. „Ich weiß nicht, was in den kommenden Tagen passieren wird, hoffe aber, künftig wieder mit dem Bundesligateam trainieren zu dürfen, denn ich bin fit. Warum ich aussortiert wurde, weiß ich bis heute nicht, der Trainer hat nicht einmal mit mir gesprochen“, sagt Ilicevic. Eines ist für den Flügelspieler jedoch völlig klar: Er will sich von der Verbannung in die zweite Mannschaft nicht unter Druck setzen lassen. „Ich werde das weitere Vorgehen in Kürze mit meinem Berater besprechen, kann derzeit nicht mehr machen, als mich fit zu halten.“
Noch ist der Transfermarkt in dieser Winterpause nicht großartig in Bewegung gekommen. Auch wenn Ilicevic zu Abstrichen bei seinem Gehalt bereit wäre, ist es fraglich, ob er einen hochklassigen Verein findet, der einen Profi unter Vertrag nehmen will, der aufgrund der unterschiedlichsten Blessuren in den letzten dreieinhalb Jahren gerade einmal 46 Bundesligaspiele beim HSV absolviert hat. Dort hat er offenbar keine Zukunft mehr, Direktor Profifußball Peter Knäbel will nach der Rückkehr aus dem Trainingslager am Donnerstag entscheiden, wo der achtfache Nationalspieler künftig trainieren darf. Mit der Verbannung von Lizenzspielern hatte der HSV jedoch vor nicht allzu langer Zeit negative Erfahrungen gemacht, als im Sommer 2013 keiner der abgeschobenen Robert Tesche, Michael Mancienne, Slobodan Rajkovic und Gojko Kacar zu einem Wechsel bewegt werden konnte.