Wie ein Düsenjäger beim Start: Zinnbauer hofft gegen Bremen auf besonders lautstarke Unterstützung der Fans. Jede Anfeuerung sei „zusätzliche Motivation“ – zudem winkt eine europaweite Bestmarke.

Hamburg. Der HSV will das Nordderby gegen Werder Bremen zum lautesten Fußball-Spiel aller Zeiten machen. „Ich hoffe, dass es gegen Werder so laut wird wie noch nie“, sagte HSV-Trainer Joe Zinnbauer vor der Partie am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) auf der Internetseite des Klubs. Jede Anfeuerung sei „noch einmal eine zusätzliche Motivation. Gegen Leverkusen haben uns die Fans ein Stück weit getragen“.

Schon beim letzten Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (1:0) war der Geräuschpegel in der Arena im Hamburger Volkspark außergewöhnlich hoch. Interne Messungen durch das Stadionmanagement, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, ergaben laut HSV-Angaben einen Rekordwert von fast 129 Dezibel (128,7). Damit habe die Lautstärke gegen Bayer fast die eines startenden Düsenjägers erreicht, die bei etwa 130 Dezibel liegt.

In der Bundesliga wurden bislang nur wenige Zahlen bekannt. Die Fans von Schalke 04 erreichten 2007 im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart 129 Dezibel – eine Bestmarke, die nun fallen könnte.

Auch international könnten die Hamburger am Sonntag für einen Rekord sorgen. Bislang gelten die Anhänger von Besiktas Istanbul „offiziell“ als die lautstärksten Fußballfans Europas. Sie brachten es laut HSV-Homepage im altehrwürdigen Inönü-Stadion im Spiel gegen Genclerbirligi (3:0) am 18. März 2011 auf 132 Dezibel.

Der Weltrekord in Sport-Stadien ohne geschlossenes Dach kommt, so berichtet HSV.de, übrigens aus den USA. Die Kansas City Chiefs sicherten sich am 30. September 2014 im Heimspiel gegen die New England Patriots (76.416 Fans im Arrowhead Stadium) den Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Mit 142,2 Dezibel wurde der bisherige Rekord der Seattle Seahawks (137,6) überboten.

HSV und Hilke verlängern bis 2018


Unterdessen hat der Aufsichtsrat der HSV Fußball AG den Vertrag mit Marketingvorstand Joachim Hilke bis zum 30. Juni 2018 verlängert. Das gab der Bundesligist am Dienstag bekannt. Das 47 Jahre alte Vorstandsmitglied hatte sein Amt beim Hamburger SV im Frühjahr 2011 angetreten.

„Wir sehen in Joachim Hilke einen anerkannten und gut vernetzten Fachmann, der in der Vermarktung auch in Zukunft wichtige Impulse für den HSV setzen soll“, sagte Aufsichtsratschef Karl Gernandt in der HSV-Mitteilung. Sein Gremium ist „davon überzeugt, mit der langfristigen Verlängerung dieses Vertrages einen wichtigen Schritt zur konsequenten Weiterentwicklung des HSV gemacht zu haben.“

Gernandt geht davon aus, dass die „Organisation und Führung der neu gegründeten Fußball AG nunmehr auf langfristig angelegten Erfolg im sportlichen sowie wirtschaftlichen Bereich gut ausgerichtet ist“, hieß es in der Vereins-Mitteilung weiter.