Das Pech bleibt René Adler treu: Nach der Rückkehr ins Teamtraining musste sich der 29-Jährige doch wieder verletzungsbedingt abmelden. Nur ein Rückschlag unter vielen in Adlers bisheriger Karriere.

Hamburg. Erneute Zwangspause: Nicht einmal eine Woche nach seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining muss René Adler den nächsten Rückschlag verkraften.

Wie der „Kicker“ berichtet, meldete sich der frühere Nationalkeeper mit Knie- und Hüftproblemen ab und steht demnach auch für das Nordderby gegen Werder Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr/ Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) nicht zur Verfügung.

„René muss kürzer treten“, wird Trainer Joe Zinnbauer in der Kicker-Meldung zitiert. Für Adler, der Ende September im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt letztmalig im HSV-Kader stand, zuvor aber schon seit einigen Partien den Platz zwischen den Pfosten an Jaroslav Drobny hatte abtreten müssen, ist es das nächste dunkle Kapitel einer bisher äußerst unglücklichen Saison.

Nach seiner Degradierung zur Nummer zwei unter Mirko Slomka, setzte den 29-Jährigen im Oktober eine Kapselreizung im Knie außer Gefecht. Diese schien Adler Mitte vergangener Woche überstanden - nun folgte der nächste Rückschlag für den zwölffachen Nationaltorwart.

Und damit bei weitem nicht der erste, wie der Blick auf seine bisherige Karriere zeigt.

Juni 2005: Im U-20-Weltmeisterschaftsspiel gegen Argentinien bricht sich Adler das Nasenbein.

Mai 2006: Nach einem Trainingsunfall wird bei dem gebürtigen Leipziger ein Rippenbruch festgestellt.

Dezember 2006: Weil die Bruchstelle anhaltende Beschwerden verursacht, muss Adler unters Messer. Zur besseren Fixierung wird ihm in München eine Titanplatte eingepflanzt.

Am 25. Februar 2007 feiert Adler im Trikot von Bayer 04 Leverkusen sein Bundesligadebüt gegen den FC Schalke 04. Der gebürtige Leipziger weiß zu überzeugen und wird im Folgejahr in den Kader der deutschen Nationalmannschaft einberufen. Hinter Jens Lehmann und Robert Enke bildet der 29-Jährige die Nummer drei im DFB-A-Team, wo er im Oktober 2008 im WM-Qualifikationsspiel gegen Russland erstmals das Tor hütet.

Oktober 2008: Adler erleidet eine Schulterverletzung.

2009: Diesmal bereitet der Ellenbogen Probleme.

März 2010: Der DFB gibt bekannt, dass Adler bei der Weltmeisterschaft in Südafrika Deutschlands Nummer eins sein soll. Doch die Freude währt nur kurz.

April 2010: In der Bundesligapartie gegen den VfB Stuttgart bricht sich Adler die fünfte Rippe unterhalb der rechten Schulter.

Mai 2010: Der erneute Rippenbruch hat gravierende Folgen: Der damals 25-Jährige sagt seine Teilnahme an der WM in Südafrika ab. Adler wird operiert und muss anschließend zur Reha.

März 2011: Eine Muskelverletzung zwingt ihn zur Pause.

Juli 2011: Adler muss in Augsburg an der Patellasehne des rechten Knies operiert werden. Die Ärzte entfernen ihm degeneriertes Gewebe. Wieder folgt eine längere Reha-Zeit.

April 2012: Nach elfmonatiger Verletzungspause feiert Adler in der Regionalliga Mannschaft Leverkusens sein Comeback auf dem Platz.

Mai 2012: Adler wechselt vom Werksklub zum Hamburger SV.

Februar 2013: Den Torwart plagt eine Zerrung der Bauchmuskulatur.

Mai 2013: Im Länderspiel gegen Ecuador zieht sich Adler einen Kapsel-Einriss und eine starke Prellung am linken Knie zu – drei Wochen Pause.

Dezember 2013: Eine Kapselverletzung samt Bänderriss im linken Sprunggelenk werfen Adler zurück.

Mai 2014: Nach anhaltenden Rückenschmerzen wird bei dem Profi ein Bandscheiben-Vorfall diagnostiziert.

September 2014: Der damalige HSV-Trainer Mirko Slomka degradiert Adler zur Nummer zwei hinter dem eigentlichen Ersatzkeeper Jaroslav Drobny.

Oktober 2014: Eine Kapselreizung im Knie zwingt Adler zu einer Auszeit.

12. November 2014: Der 29-Jährige trainiert wieder mit dem Team - die Verletzung scheint überwunden.

17. November 2014: Weil das Knie doch noch zwickt, muss Adler erneut kürzertreten. Eine Rückkehr in den Kader für das Nordderby gegen Werder Bremen wird ausgeschlossen.