Vor der Saison krempelte der HSV den Kader kräftig um. Neun Neue sind gekommen, um dem Verein ein neues Gesicht zu geben. Doch welche Neuzugänge konnten wirklich überzeugen? Eine Zwischenbilanz.

Hamburg. Die HSV-Verantwortlichen um Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer reagierten im Sommer mit einer wahren Transferoffensive auf den Fast-Abstieg im Vorjahr. Insgesamt neun Neuzugänge wurden verpflichtet, um den Hamburgern ein neues Gesicht zu geben. Fast 30 Millionen Euro investierten die Hamburger in Lewis Holtby, Valon Behrami, Nicolai Müller, Cléber, Matthias Ostrzolek, Zoltán Stieber, Julian Green sowie die zuvor ausgeliehenen Pierre-Michel Lasogga und Johan Djourou.

Nach zehn Spieltagen ist es nun Zeit für eine Zwischenbilanz. So haben die Neuzugänge des HSV bisher eingeschlagen:

Lewis Holtby

Der Neuzugang von den Tottenham Hotspur fehlte erst einmal in der Startelf – beim 0:3 bei Hertha BSC. Holtby arbeitet viel, überzeugt vor allem läuferisch und hat dazu das Gespür für den Pass im richtigen Moment. Kurzum: Die Nummer 18 des HSV ist eine echte Verstärkung.

Valon Behrami

Der Schweizer Nationalspieler ist der erhoffte Leader beim HSV. Selbst chronisch anhaltende Schmerzen können den Wadenbeißer nicht stoppen. Behrami geht voran und ist seinen Mannschaftskollegen kämpferisch stets ein Vorbild. Prädikat Königstransfer.

Nicolai Müller

Hamburgs Speedy Gonzales bringt deutlich mehr Torgefahr über die rechte Außenbahn. Oftmals bindet er gleich zwei Gegenspieler und schafft dadurch Raum für seine Mitspieler. Nur an seiner Konstanz muss der 27-Jährige noch arbeiten. Fazit: Gute Verpflichtung.

Cléber

Beim Brasilianer sind die Anpassungsprobleme an ein für ihn neues Land und eine neue Liga deutlich zu spüren. Seit seinem Katastrophen-Spiel gegen Frankfurt, bei dem er die Gästeführung verschuldete und anschließend ein permanenter Unsicherheitsfaktor in der Defensive war, spielte er keine Minute mehr für den HSV. Cléber wirkt oftmals unkonzentriert, man sollte ihm aber noch Zeit geben. Doch stand jetzt, ist der 23-Jährige ein Fehleinkauf.

Pierre-Michel Lasogga

Der bullige Torjäger ist nur schwer zu verteidigen, beidfüßig treffsicher und auch im Kopfballspiel eine Waffe. Doch Lasogga sucht trotz zwei Saisontoren (der HSV erzielte insgesamt gerade mal vier) noch nach seiner Form aus der Vorsaison. Erreicht der verletzungsanfällige Angreifer diese, zählt er zu den besten Stürmern der Bundesliga und ist deshalb eine echte Verstärkung.

Johan Djourou

Djourou ist endlich der erhoffte Stabilisator der HSV-Abwehr. Suchte er in der vergangenen Saison oftmals noch Halt beim damals 17-jährigen Tah, präsentiert sich der gebürtige Ivorer nun endlich zweikampfstark und passsicher. Bleibt er konstant, ist der 27-Jährige eine echte Verstärkung.

Matthias Ostrzolek

Offensiv deutete der Neuzugang des FC Augsburg bereits an, dass er eine echte Verstärkung sein kann. Defensiv hat der Linksverteidiger, der im internen Konkurrenzkampf Marcell Jansen von seiner angestammten Position verdrängt hat, allerdings noch Nachholbedarf. Fazit: Gute Verpflichtung.

Zoltán Stieber

Erst vier Startelf-Einsätze sind zu wenig für den quirligen Flügelspieler, der mit großen Vorschusslorbeeren aus Fürth verpflichtet wurde. Noch ohne Torbeteiligung in der laufenden Saison kommt er momentan nicht an Jansen und Müller vorbei und ist daher nur ein Ergänzungsspieler.

Julian Green

Der erst kurz vor Transferschluss vom FC Bayern verpflichtete Offensiv-Allrounder sucht noch seine Rolle beim HSV. Erst ein Startelf- und zwei Kurz-Einsätze sind sicherlich nicht das, was sich beide Seiten von der Leihe versprochen haben. Zuletzt stand Green nicht mal mehr im Kader. Macht er so weiter, ist das Talent keine Verstärkung.