Trainer Zinnbauer trifft mit dem HSV im Spiel gegen Hertha BSC erstmals auf einen Gegner auf Augenhöhe. Zeitnah soll er auch einen neuen Vertrag unterschreiben. Einsatz von Diekmeier ist fraglich.

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Hamburg. Chefcoach Joe Zinnbauer, der nach wie vor nur das Gehalt bekommt, was er einst als U23-Trainer aushandelte, steht indes kurz vor der Unterschrift eines neuen Vertrages zu stark verbesserten Konditionen. „Wenn ich ehrlich bin, hatten wir letzte Woche ein gutes Gespräch und sind auch schon ziemlich weit. Diese Woche hatten wir aber auch ziemlich viel mit Jugendplanung und Talentförderung zu tun und deshalb wenig Zeit“, sagte Zinnbauer bei Sky Sport News HD.

Vor der Partie am Sonnabend gegen Hertha BSC (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) bangt der HSV-Trainer weiter um den Einsatz von Rechtsverteidiger Dennis Diekmeier, der an einer Muskelquetschung im Oberschenkel laboriert. „Er wird alles tun, um spielen zu können“, sagte Zinnbauer. Sollte Diekmeier ausfallen, stünde wie zuletzt gegen Hoffenheim Ashton Götz bereit.

Auch Petr Jiracek ist angeschlagen. Der Tscheche hat im Mannschaftstraining eine Hüftprellung erlitten. Zwar wurde er am Donnerstag geschont, soll aber am Sonnabend zum Kader gehören.

Nach Bayern München, Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim trifft der HSV in der Hauptstadt erstmals unter Zinnbauer auf einen Gegner auf Augenhöhe. „Es geht um Punkte, der Gegner ist erstmal zweitrangig. Wir müssen noch erfrischender nach vorn spielen und unsere Torchancen nutzen“, forderte der ehemalige U-23-Coach. Die Statistiken seien besser geworden, aber Zufriedenheit sei meistens ein Rückschritt: „Ich bin noch nicht zufrieden mit dem Ballbesitz, auch die Arbeit gegen den Ball ist noch verbesserungswürdig.“

Vor der wichtigen Heimspielwoche mit dem Pokal-Hit gegen die Bayern am Mittwoch und Leverkusen am Sonnabend will Zinnbauer aus Berlin Zählbares mitnehmen: „Es ist enorm wichtig, nicht zu verlieren.“ Für Pierre-Michel Lasogga, der erstmals gegen seinen alten Verein antritt, ist der Trainer verantwortlich für den Aufwärtstrend der Hanseaten: „Alle haben sich gesteigert, ich profitiere davon.“

Hertha ist bestens vorbereitet


Hertha BSC sieht sich bestens vorbereitet auf den HSV und dessen Mittelstürmer Lasogga. „Wir spielen nicht allein gegen Pierre, sondern gegen eine qualitativ gute Mannschaft, die sich neu aufgestellt hat“, erklärte der Berliner Chefcoach Jos Luhukay, der am Sonnabend zum 100. Mal bei einem Spiel in der Bundesliga als Trainer auf der Bank sitzt.

„Es ist eine Mannschaft, die unberechenbar sein kann. Aber wir sind gut vorbereitet, haben den HSV gut analysiert“, sagte Luhukay am Donnerstag. Mit der entsprechenden Taktik will Hertha (8 Punkte) den dritten Heimsieg nacheinander und damit den Vorsprung zum HSV als Tabellen-16. (6) vergrößern. Das eigene Jubiläum sieht Luhukay nur als Nebensache: „Es geht nicht um meine Person. Ich stelle mich weit zurück“, erklärte der 51 Jahre alte Niederländer.

„Für uns, für Hertha BSC geht es um ein wichtiges Spiel und drei Punkte. Dass Pierre zurückkommt, ist eine Geschichte für ihn, für die Journalisten und die Zuschauer. Es ist nichts, womit wir uns in der täglichen Arbeit beschäftigen“, erklärte Hertha-Manager Michael Preetz zum Aufeinandertreffen mit Lasogga. Hertha hatte den 22 Jahren alten Stürmer im Sommer für 8,5 Millionen Euro an den HSV abgegeben. „Er hat es in den vergangenen Spielen für den HSV gut gemacht. Ich hoffe, nicht am Samstag“, ergänzte Luhukay: „Danach darf er viele Tore machen, das gönne ich ihm vom Herzen.“

„Ich mache mir um Pierre keine Sorge, aber natürlich Gedanken“, bemerkte Luhukay. „Er ist ein richtig guter Junge und guter Mittelstürmer, deshalb ist er für den HSV eine extra Qualität“.