Nach einer Kapselverletzung im linken Knie kehrt René Adler nächste Woche zurück auf den Trainingsplatz. Dann will der 29-Jährige auch wieder gegen Jaroslav Drobny um den Platz im Tor kämpfen.

Hamburg. René Adler steht vor der Rückkehr ins Training. Nach einer Kapselverletzung im linken Knie will der HSV-Torwart kommende Woche wieder auf dem Platz stehen. Dann beginnt für den 29-Jährigen auch wieder der Kampf um die Nummer eins im Hamburger Tor gegen Jaroslav Drobny.

Auch wenn Trainer Joe Zinnbauer aktuell keinen Anlass sieht einen Torwartwechsel zu vollziehen, glaubt Adler an seine Chance. „Wenn ich bald fit bin, werde ich angreifen. Ich bin überzeugt, dass ich wieder spielen werde. Durch gute Trainingseinheiten versuche ich dem Trainer die Entscheidung so schwer wie möglich zu machen“, sagte Adler der „Bild“-Zeitung.

Der ehemalige Nationaltorhüter hatte das Tor der Hanseaten an den ersten beiden Spieltagen gehütet, wurde anschließend aber trotz fehlerlosen Einsätzen von Ex-Trainer Mirko Slomka auf die Bank gesetzt. Auch der neue Trainer Zinnbauer vertraut auf Konkurrent Drobny. Für Adler ist diese Situation nicht einfach, wie er in der „Bild“-Zeitung verrät: „Diese neue Situation ist nicht angenehm muss ich zugeben. Rund 20 Jahre spiele ich Fußball und stand auf Klubebene fast immer im Tor. Die jahrelangen Abläufe vor den Spielen fehlen mir schon. Man fühlt sich nur bedingt zugehörig. Manchmal einen das Gefühl der Ohnmacht.“

Zinnbauer schätzt an Drobny die Ruhe und positive Ausstrahlung auf dem Platz. Besonders in den wichtigen beiden Relegationsspielen gegen Greuther Fürth in der vergangenen Saison war der Tscheche ein großer Rückhalt für sein Team.

Diese Ruhe war Adler in der vergangenen Saison abhanden gekommen. Auf dem Platz patzte der frühere Leverkusener wie noch nie. Und abseits des Platzes überwarf sich der Ex-Nationalkeeper sowohl mit Trainer Thorsten Fink als auch später mit Nachnachfolger Slomka. Dieser wollte Adler sogar schon im Sommer verkaufen. Nach den drei Gegentoren beim 0:3 gegen Paderborn, als Adler bei keinem der Treffer eine Schuld traf, sah Slomka schließlich die Chance zum Wechsel gekommen. Er brauche echte Typen, erklärte Zinnbauers Vorgänger – und schmiss Adler aus der Startelf.

Ein Spiel später wurde Slomka selbst rausgeworfen. Doch überraschenderweise setzte auch Nachfolger Zinnbauer auf Drobny als Nummer eins. "Es ist nicht so, dass einer immer festgespielt ist bei mir", sagt Zinnbauer zwar. Doch niemand glaubt ernsthaft daran, dass der 44-Jährige ohne Grund erneut den Torhüter wechselt. "Bei Torhütern ist es ja etwas speziell. Als Torwart ist man entweder drin oder draußen", sagt Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer. Drobny oder Adler – es kann nur einen geben.