Der frühere Torjäger des HSV sieht die Transfers der Hamburger kritisch und greift die Vereinsführung an. Der HSV verpflichtete vor der Saison elf Neuzugänge für knapp 30 Millionen Euro.

Hamburg. Sechs Spiele, kein Sieg, zwei Punkte, 1:8 Tore, Tabellenletzter – die Bilanz des HSV liest sich verheerend. Der frühere HSV-Star Sergej Barbarez kritisiert ob der schlechten Ergebnisse die Transferpolitik der Hamburger: „Wenn man 30 Millionen Euro für sechs oder sieben Neuzugänge ausgibt, und dann mit zwei Punkten und einem Tor auf dem 18. Platz steht, ist das verdammt schwer zu verstehen“, sagte er bei Sport1.

Der 43-Jährige fordert außerdem eine detaillierte Fehleranalyse beim HSV. „Wenn es so weitergeht, muss man die Fragen stellen, ob die richtigen Spieler geholt wurden“, sagte der ehemalige Torjäger. Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer betonte allerdings, dass die neu formierte Mannschaft Zeit brauche. "Das ist nicht in drei, vier, sechs, acht oder zwölf Wochen herzustellen“, sagte Beiersdorfer vor zwei Wochen.

Mit Lewis Holtby (Tottenham Hotspur), Julian Green (FC Bayern München), Cléber (Corinthians São Paulo) Nicolai Müller (FSV Mainz 05), Valon Behrami (SSC Neapel), Matthias Ostrzolek (FC Augsburg), Zoltán Stieber (Greuther Fürth), Philipp Müller (VfL Wolfsburg), Gideon Jung (RW Oberhausen) sowie den zuvor ausgeliehenen Spielern Johan Djourou (FC Arsenal) und Pierre-Michel Lasogga (Hertha BSC) verpflichtete der HSV vor der Saison insgesamt elf neue Spieler für fast 30 Millionen Euro.

Auch wenn spätestens seit der Verpflichtung des neuen Trainers Joe Zinnbauer aus Vereinskreisen immer wieder von Aufbruchstimmung und einem Neustart die Rede ist, brauchen die Hamburger allmählich auch Erfolgserlebnisse, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien.

Immerhin erzielten die Hanseaten im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt das erste Saisontor. Dennoch setzte es trotz ansprechender Leistung eine bittere und unnötige 1:2-Niederlage gegen die Hessen. Trotz Millionen-Investitionen schlittert das Team von Zinnbauer auf direktem Weg in eine handfeste Krise und bleibt weiter Schlusslicht der Liga.

Barbarez spielte von 2000 bis 2006 beim HSV und erzielte in 175 Spielen 65 Tore für die Rothosen. 2001 wurde er mit 22 Treffern gemeinsam mit Schalkes Ebbe Sand Torschützenkönig in der Bundesliga.