Null Siege, null Tore – so erschreckend liest sich die Bilanz des HSV nach fünf Bundesligaspielen. Gegen Eintracht Frankfurt will die Mannschaft von Trainer Zinnbauer einen Negativrekord vereiteln.

Hamburg. Der HSV will im Heimspiel am Sonntag (17.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) gegen Eintracht Frankfurt einen neuen Torlos-Rekord verhindern. Nach den ersten fünf Partien sind die Hanseaten immer noch ohne Sieg und ohne Treffer. Trifft der HSV auch gegen Frankfurt nicht in den ersten 25 Minuten, überbietet er einen 35 Jahre alten Negativrekord des VfL Bochum. Die Bochumer waren 1979 474 Minuten zum Start ohne Tor geblieben, der HSV steht aktuell bei 450 Minuten.

„Es ist völlig menschlich, dass die Spieler darüber nachdenken. Wir haben aber kein Kopfproblem“, sagte Trainer Josef Zinnbauer vor der Partie. „Wir müssen den letzten Ball noch in die Box bringen.“

Mit Lewis Holtby, Nicolai Müller, Zoltan Stieber und Julian Green hatte der HSV im Sommer vier Spieler verpflichtet, die für ein dynamisches Offensivspiel stehen. Außerdem wurde in Pierre-Michel Lasogga der beste Angreifer der vergangenen Saison fest verpflichtet. Trotzdem herrscht Flaute im Sturm der Elbstädter. Zinnbauer führt das auch auf seinen Trainingsplan zurück: „Der Plan war erst mal, in der Defensive gut zu stehen. Danach kam das Umschaltspiel im Mittelfeld. Da haben wir schon viel erreicht. Jetzt kommen die Offensivaktionen.“

Dennoch nagt das Warten auf das Premierentor an den Spielern. „Das ist wie ein Hämatom“, klagte Mittelfeldspieler Tolgay Arslan in der „Hamburger Morgenpost“. Bis hinunter in die 5. Liga haben alle deutschen Mannschaften nach fünf Spielen zumindest ein Mal ins Schwarze getroffen – selbst der abgeschlagene SV Memmelsdorf in der Bayernliga Nord hatte ein Tor zu Buche stehen. Und auch in den großen europäischen Ligen haben alle Teams nach fünf Partien mindestens ein Tor erzielt. Nur der HSV wartet noch immer.

Lasogga bleibt trotz Torflaute entspannt


Stürmer Pierre-Michel Lasogga wies das Wort „Krise“ im Interview mit Sky trotzdem zurück: „Wenn wir den Aufwand weiter so betreiben, wird das nötige Glück zurückkehren. Ich sehe das noch relativ entspannt. Wir hatten mit dem neuen Trainer noch nicht so viel Zeit, uns auf die Offensive zu konzentrieren.“

In seinem dritten Spiel als HSV-Chefcoach könnte Zinnbauer erstmals auf den zuletzt verletzten Marcell Jansen zurückgreifen. Rafael van der Vaart und Ivo Ilicevic hingegen fehlen weiter.

Aufseiten der Frankfurter ersetzt Felix Wiedwald den verletzten Torhüter Kevin Trapp. Auch Verteidiger Carlos Zambrano muss wohl passen. Der letzte HSV-Sieg gegen die Eintracht liegt mehr als dreieinhalb Jahre zurück.