Der ehemalige HSV-Profi kritisiert die Hamburger. „Man hat es einfach versäumt, mit der Stadt und mit den ganzen Sponsoren, die es da gibt, Frieden zu schließen und sie einzubinden.“

Hamburg/Schwerin. Franz Beckenbauer ist der Meinung, dass die andauernde Krise beim HSV hausgemacht ist. „Man hat es einfach versäumt, mit dieser wunderschönen Stadt Hamburg und mit den ganzen Sponsoren, die es da gibt, Frieden zu schließen und sie einzubinden. Es wird viel zu viel gesprochen, jeder im Vorstand und Aufsichtsrat hat eine eigene Zeitung, wird ständig zitiert. Da kann nie Ruhe in diesen Verein kommen“, sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern.

Der 69-Jährige bedauert diese Situation: „Ich bin alter HSVer und weiß, wie die Leute darunter leiden.“ Am Ende seiner Karriere, von 1980 bis 1982, war Beckenbauer selbst mit der Raute auf dem Trikot aktiv.

Nach dem Trainerwechsel von Mirko Slomka zu Josef Zinnbauer gibt Beckenbauer dem Tabellenletzten am Sonnabend (15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) jedoch gute Chancen auf eine Überraschung gegen seine Münchner. „Die Bayern sind klarer Favorit, aber die Aufgabe ist schwer. Die Hamburger haben nichts zu verlieren, eine einfachere Aufgabe für den neuen Trainer kann’s nicht geben, denn keiner erwartet irgendetwas. Sie können eigentlich nur überraschen“, sagte er.

Beim 1:0 der Bayern zum Auftakt der Champions League gegen den englischen Meister Manchester City will Beckenbauer beobachtet haben, dass die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola „noch nicht bei 100 Prozent“ ist. Die Hamburger dagegen hätten sich sportlich in Ruhe vorbereiten können, „ohne Belastung. Mich würde es nicht wundern, wenn der HSV zu Punkten käme“.