„Mein Anspruch ist, alle Spiele zu machen“, sagt Ostrzolek vor dem Spiel in Hannover. Auch der polnische Verband will ihn haben. Der verliehene Demirbay kritisiert: „Mir wurde keine Chance gegeben.“

Hamburg. Am ersten Spieltag beim 0:0 in Köln saß er noch 90 Minuten auf der Bank. Bei der 0:3-Heimpleite gegen Aufsteiger SC Paderborn 07 wurde er in der 71. Minute für Marcell Jansen eingewechselt. Und nun, getreu dem Motto „Aller guten Dinge sind Drei“, hofft Matthias Ostrzolek auf seine Bundesliga-Startelfpremiere im Trikot des HSV.

Tatsächlich stehen die Chancen des 2,75-Millionen-Euro-Einkaufs am Sonntagabend beim Auswärtsspiel in Hannover (17.30 Uhr / Liveticker abendblatt.de) richtig gut. Jansen konnte gegen Paderborn, wie die meisten seiner Mitspieler, nicht überzeugen. Und Ostrzolek brennt auf einen Platz in der Startelf: „Ich bin gekommen, um möglichst oft zu spielen“, sagte der Ex-Augsburger in der Bild-Zeitung. „Mein Anspruch ist, alle Spiele zu machen.“

Jansen bekommt also Druck vom 24-Jährigen. Das Verhältnis zwischen den beiden sei aber trotzdem „ganz normal“. Ostrzolek: „Es sagt ja auch niemand, dass wir links nicht zusammen spielen können. Einer hinten, einer davor. Wir sind beide offensivstark.“

Das hat auch der polnische Fußballverband bereits registriert. „Seit einem halben Jahr kontaktieren sie mich. Sie möchten, dass ich für Polen spiele“, sagt der in Bochum geborene Sohn polnischer Eltern. „Dadurch, dass ich für Deutschland in der U21 gespielt habe, ist auch die deutsche A-Nationalmannschaft mein Ziel. Aber beides ist reizvoll. Ich kann mir beides vorstellen.“

Demirbay kritisiert Slomka

In Hamburg ist der Sommerzugang inzwischen angekommen. „Meine Freundin und ich haben in der HafenCity eine Wohnung gefunden. Wir übernehmen sie von Kerem Demirbay“, sagte Ostrzolek. Demirbay ist zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verliehen worden - und hat keine guten Worte über seinen ehemaligen Trainer Mirko Slomka übrig.

Der „Mopo“ sagte der 21-Jährige: „Mir wurde keine Chance gegeben.“ Die Lust am Fußball ist ihm beim HSV offenbar ein wenig vergangen, jetzt in Kaiserslautern habe er „wieder richtig Bock auf Fußball“. Unter das Thema HSV habe er erstmal einen Haken gemacht. Und seine Rückkehr im kommenden Sommer ist auch offen. Demirbay: „Was in einem Jahr kommt, wird man sehen.“

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