Der HSV-Stürmer verletzte sich beim 3:0-Sieg im Testspiel in Neumünster am Knöchel, konnte am Freitag aber wieder mittrainieren. Trainer Slomka lobte die Debütanten Holtby und Cléber.

Neumünster. Aufatmen beim HSV: Stürmer Pierre-Michel Lasogga konnte nach einem Schlag auf den Knöchel im Testspiel beim VfR Neumünster (3:0) am Freitagmorgen wieder normal mit der Mannschaft trainieren. „Alles gut bei Lasogga. Er kämpft verbissen um jeden Ball“, twitterte der HSV und veröffentlichte zudem ein Video, das den Top-Torjäger gut gelaunt beim Fußball-Tennis zeigt. Wegen eines Blutergusses im linken Sprunggelenk hatte Lasogga bereits mehrere Wochen in der Saisonvorbereitung gefehlt.

Aufgrund der Personalnot hatte HSV-Coach Mirko Slomka noch am Mittwoch versucht, das Testspiel beim VfR Neumünster abzusagen, was so kurzfristig jedoch nicht mehr möglich war. Und dann passierte, was passieren musste: Lasogga verletzte sich bei einem Zweikampf am Sprunggelenk und humpelte sofort eigenständig auf die Auswechselbank. Doch die Aktion sah schlimmer aus als sie war. Lasogga ist damit für das Hannover-Spiel in einer Woche nicht gefährdet.

Lasogga war nicht das einzige Opfer dieses Testkicks, den der wenig berauschende HSV vor 2527 Zuschauern mit 3:0 gewann. Auch Tolgay Cigerci, der normalerweise in der zweiten Mannschaft aufläuft, musste mit einer Platzwunde am Kopf schon während der ersten Halbzeit ausgewechselt werden. Die angeschlagenen Rothosen Ivo Ilicevic, Rafael van der Vaart und Tolgay Arslan fuhren gar nicht mit, sie trainierten individuell im Trainingszentrum in der Imtech Arena. Und auch Nicolai Müller wurde nach seinen langwierigen Adduktorenproblemen noch geschont.

Lob für Cléber und Holtby

Nun lässt sich ja trefflich darüber streiten, ob ein Testspiel gegen den Tabellenzwölften der Regionalliga Nord in sportlicher Hinsicht aufschlussreich ist oder nicht. Ein paar Erkenntnisse brachte die Begegnung aber auf jeden Fall. Neuzugang Cléber präsentierte sich bei seinem Premiereneinsatz in der Innenverteidigung kompromisslos im Zweikampf und kopfballstark, verhinderte einen Gegentreffer artistisch auf der Linie. Einige Rettungsaktionen wirkten allerdings noch recht ungelenk. „Ich bin sehr zufrieden mit ihm, man hat gesehen, dass er ein erstklassiger Verteidiger ist“, lobte Slomka.

Der zweite Debütant Lewis Holtby konnte im zentralen Mittelfeld bis zu seiner Auswechslung nur wenig Akzente setzen, bereitete aber das zweite Tor durch Marcell Jansen mustergültig vor. So war Slomka auch zufrieden mit dem Auftritt der Leihgabe von Tottenham Hotspur: „Er hat sich gut bewegt, war immer anspielbar. Vieles war schon so, wie ich es mir vorstelle.“ Auf sich aufmerksam machen konnte der dritte Debütant Philipp Müller, der sich gleich beim ersten Training am Oberschenkel verletzt hatte. Er setzte mit einem schönen Kopfballtreffer den Schlusspunkt.

Im Blickpunkt stand Jaroslav Drobny, der anstelle von René Adler das Tor hütete und mit mehreren guten Paraden dafür sorgte, dass der HSV ohne Gegentor blieb. Ob diese Konstellation auch im kommenden Bundesligaspiel gegen Hannover 96 geplant ist, wollte der Trainer nicht preisgeben: „Man sollte in meine Aussagen unter der Woche nicht all zu viel hineininterpretieren. Alle Spieler, auch die Torleute, werden erst kurz vor dem Spiel erfahren, ob sie auflaufen oder nicht.“

Ein Gutes hat dieses Freundschaftsspiel in jedem Fall: Die Hamburger haben jetzt die Gewissheit, dass sie noch siegen können – denn in der Bundesliga einschließlich der Relegation hat der HSV seit nun mehr neun Spielen nicht gewonnen.

HSV: Drobny – Diekmeier (65. Jordan), Westermann (79. Haut), Cléber, Ostrzolek – Jung (46. Mende), Holtby (65. Derflinger) – Stieber (79. Porath), Jansen – Cigerci (38. Nafiu), Lasogga (43. P. Müller) Tore: 0:1 Lassoga (25./FE.), 0:2 Jansen (62.), 0:3 P. Müller (89.)