Der brasilianische Innenverteidiger könnte bereits gegen den 1. FC Köln im Kader stehen. Cléber erhält einen portugiesisch sprechenden Betreuer an seiner Seite.

Hamburg. Der brasilianische Innenverteidiger Cléber könnte schon im Kader des HSV zum Bundesliga-Auftakt am Sonnabend beim 1. FC Köln (15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) stehen. „Er hat schon 30 Spiele in der Liga für Corinthians Sao Paulo gemacht“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer am Donnerstag zu seiner guten Form. Nach dem Medizin-Check sollte der 23-Jährige einen Vierjahresvertrag unterschreiben und am Freitag mit der Mannschaft trainieren. Der HSV muss etwa drei Millionen Euro Ablöse zahlen und kommt damit auf insgesamt 26 Millionen Euro Ausgaben für Neueinkäufe.

„Cléber ist ein körperlich betonter Spieler, sehr kopfballstark“, sagte Beiersdorfer, der ihn mit dem ehemaligen HSV-Verteidiger Khalid Boulahrouz, dessen Spitzname „der Kannibale“ ist, verglich. Wegen des schwierigen Marktes für zentrale Abwehrspieler in Europa sei man das Risiko eingegangen, einen Spieler aus Südamerika zu verpflichten. Die Integration sei natürlich schwerer, aber man werde Cléber einen portugiesisch sprechenden Betreuer zu Seite stellen.

Als neuer Sportdirektor soll in wenigen Wochen Peter Knäbel an der Elbe anfangen. „Ich kann die Gespräche bestätigen, aber unterschrieben ist noch nichts“, sagte Beiersdorfer über ein Engagement des Technischen Direktors des Schweizer Fußballverbandes. Der 47-jährige Knäbel, der beim Stadtkonkurrenten FC St. Pauli spielte, würde dem geschassten Oliver Kreuzer nachfolgen. Kreuzer wurde nach nur einer Saison am Volkspark beurlaubt und klagt nun gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Eine konkrete Zielvorgabe wird es bei dem Fast-Absteiger nicht geben. „Es hat jeder kapiert, dass wir im Umbruch sind. Uns geht es um Stabilität und darum, den Respekt wieder zurückzuholen“, betonte Beiersdorfer.

Trainer Mirko Slomka ist trotz des dürftigen Auftritts im DFB-Pokal in Cottbus, wo sein Team erst im Elfmeterschießen siegte, optimistisch vor dem Auswärtsspiel beim Aufsteiger: „Wir haben gesehen, dass wir über 120 Minuten marschieren können. Die Fitness ist ein wichtiger Punkt.“ Wegen muskulärer Probleme musste Ivo Ilicevic am Donnerstag kürzertreten. Der Kroate soll aber bereits am Freitag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Fällt Ilicevic aus, stünde der Lette Artjoms Rudnevs als Ersatz bereit.

In Köln nicht mit dabei sein werden Maximilian Beister (Knie-Op), Zoltan Stieber (Knochen-Ödem), Nicolai Müller (Adduktoren-Probleme), Gojko Kacar (Innenbandanriss) und Slobodan Rajkovic (Kreuzbandriss).