Der Ex-Sportchef des HSV klagt vor dem Arbeitsgericht Hamburg gegen seine im Juli ausgesprochene Kündigung zum Ende dieses Monats. Zudem äußert er noch einmal sein Unverständnis über den Rauswurf.
Hamburg. Der ehemalige HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer wehrt sich gegen seine im Juli ausgesprochene Kündigung zum Ende dieses Monats. Der 47-Jährige klagt dagegen vor dem Arbeitsgericht Hamburg, ein Gütetermin ist für den 29. August (12.45 Uhr) anberaumt.
Kreuzer war 2013 aus Karlsruhe nach Hamburg gekommen. Nach nur einem Jahr, der schlechtesten HSV-Saison der Bundesliga-Geschichte und der Umstrukturierung des Traditionsvereins hatte ihn der neue Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer am 14. Juli entlassen. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.
Im Kicker hatte Kreuzer noch einmal sein Unverständnis über den Rauswurf beim HSV geäußert. „Nach dem Start von Dietmar Beiersdorfer begannen wir gemeinsam mit Mirko Slomka die Kaderplanung. Wir hatten uns über alles abgestimmt, fast täglich ausgetauscht und ich war in alle Prozesse eingebunden“, sagte Kreuzer.
Die Gespräche mit dem neuen Vorstandsboss und dem Trainer liefen laut Kreuzer sehr gut: „Nichts, aber auch gar nichts deutete darauf hin, dass Didi eine Veränderung anstrebt. Ich hätte mir gewünscht, das man das Thema offener und ehrlicher angeht“, so Kreuzer.
Der HSV habe vor seinem Dienstantritt „finanziell über seine Verhältnisse gelebt“, betonte Kreuzer. „Jetzt, da ich weg bin, ist auch wieder frisches Geld da. Aber ausgerechnet in diesen 13 Monaten meines Wirkens wurde die Vollbremsung vollzogen, um den Crash zu verhindern. Ganz ehrlich, das ist doch fast wie in einem schlechten Film“.
Bereits Mitte Juli hatte Kreuzer dem Abendblatt gesagt: „Ich bin nicht der Typ, der schmutzige Wäsche wäscht. Ich muss die Entscheidung als Profi akzeptieren, auch wenn ich sie nicht verstehe.“ Sehr gern hätte er weitergemacht, auch ohne Vorstandsmandat, das er in der neuen Führungskonstruktion der HSV AG auf jeden Fall verloren hätte.