Nach der Verpflichtung von Valon Behrami durch den HSV kommen kritische Worte von der Weser an die Elbe. Werder Bremens Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer hat die finanzielle Situation der Hamburger scharf kritisiert.

Bremen/Hamburg. Der HSV hat seinen nächsten Spieler verpflichtet. Valon Behrami ist Hamburger und hat einen Vertrag bis 2017 unterschrieben. Finanziert wurde der Kauf des Schweizer Nationalspielers aus der eigenen Kasse, ohne des Zutuns von HSV-Gönner Klaus-Michael Kühne. Dennoch sieht Werder Bremens Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer Anlass, die finanzielle Situation des Rivalen aus Hamburg zu kritisieren. Beim „Tag der Fans“ sagte der 73-Jährige am Sonntag bei einem Talk mit Klaus Filbry und Thomas Eichin auf einer Bühne am Weserstadion: „Wer vernünftig wirtschaften kann, braucht keinen Mäzen wie Kühne beim HSV.“

Fischer monierte die finanzielle Abhängigkeit des Nordrivalen von Gönner Klaus-Michael Kühne. Obwohl die Hamburger verschuldet sind, gab der neue Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer 13,2 Millionen Euro für Verstärkungen aus. Weitere Millionen sollen noch ausgegeben werden. Die Bremer, ebenfalls finanziell nicht auf Rosen gebettet, gaben bislang lediglich 100.000 Euro für vier Neuzugänge aus.

Allerdings haben die Hamburger die 13,2 Millionen Euro für den Kauf von Pierre-Michel Lasogga (8,5), Valon Behrami (3,5) und Zoltan Stieber (1,2) aus der eigenen Kasse finanziert. Unter anderem, weil Jungstar Hakan Calhanoglu (14,5) zu Bayer Leverkusen transferiert wurde. Alle weiteren teuren Einkäufe müssen nun allerdings von Kühne mitfinanziert werden. Der HSV-Gönner und -Fan ist dem Vernehmen nach bereit, dem klammen Club bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Das Darlehen soll später in eine Beteiligung übergehen.

Unterdessen gewannen die Bremer am Sonntag gegen den FC Chelsea und bleiben in der Vorbereitung somit weiter ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Robin Dutt gewann bei der Saisoneröffnung im heimischen Weserstadion gegen den viermaligen englischen Meister, der ohne Weltmeister Andre Schürrle antrat, mit 3:0 (2:0).

Vor 30.517 Zuschauern schoss Eljero Elia die Bremer gegen das Team von Trainer Jose Mourinho vom Elfmeterpunkt in Führung (17.), nachdem Blues-Kapitän John Terry im Strafraum mit der Hand am Ball war. Der polnische Nationalspieler Ludovic Obraniak legte vor der Pause (37.) per Kopf nach. Kurz vor dem Abpfiff traf Felix Kroos erneut per Elfmeter zum Endstand (89.). Zuvor war Nils Petersen im Strafraum von Nathan Ake gefoult worden.

Das nächste Testspiel gegen Liga-Rivale Hannover 96 findet am 6. August (15.30 Uhr) unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Stadion „Platz 11“ auf dem Trainingsgelände am Weserstadion statt, da kurzfristig kein freier Austragungsort und kein Veranstalter zu finden war. Am 9. August testet Bremen zudem beim englischen Zweitligisten Leicester City.