Der HSV verlor sein Halbfinale im Hamburg gegen Wolfsburg und trifft nun am Sonntag im Spiel um Platz drei auf Gladbach. Die Hamburger zeigten viel Spielfreude und unterlagen erst im Elfmeterschießen.
Hamburg. Erste Härtetest, erste Niederlage: Der verlor trotz ansprechender Leistung gegen den VfL Wolfsburg im eigenen Stadion 5:6 im Elfmeterschießen (0:0 nach 60 Minuten) und verpasste vier Wochen vor dem Bundesliga-Start in Köln das Finale des Telekom-Cups am Sonntag.
„Ich bin in Teilen zufrieden. Wir haben 60 Minuten zu Null gespielt, das hat funktioniert“, sagte HSV-Trainer Mirko Slomka: „Schade nur, dass wir nicht belohnt worden sind. Aber nun wissen wir, dass wir uns das Glück hart erarbeiten müssen.“
Den entscheidenden Treffer erzielte Junior Malanda mit dem sechsten Wolfsburger Elfmeter, nachdem Kerem Demirbay für den HSV nur die Latte getroffen hatte. Wolfsburg trifft im Endspiel des hochkarätig besetzten Vorbereitungsturniers am Sonntag (18.15 Uhr/Sat. 1) auf Titelverteidiger Bayern München, der sich im zweiten Halbfinale 5:4 (2:2) n.E. gegen Borussia Mönchengladbach durchsetzte. Der HSV muss demnach am Sonntagnachmittag (16.30 Uhr/Sat. 1) im Spiel um Platz drei gegen Gladbach antreten.
69 Tage nach dem Last-Minute-Klassenerhalt in der Relegation setzte HSV-Trainer Mirko Slomka bei der offiziellen Saisoneröffnung der Hamburger von Beginn an auf Offensive. Die Hereinnahme von Rückkehrer Artjoms Rudnevs, der im Angriff neben Pierre-Michel Lasogga als zweite Spitze auflief, machte sich positiv bemerkbar, wenngleich der Lette sich als Chancentod erwies.
Die Wolfsburger, die an der Elbe ohne ihre WM-Fahrer Kevin de Bruyne, Diego Benaglio und Luiz Gustavo aufliefen, taten lange Zeit nicht mehr als nötig. Das Team von Trainer Dieter Hecking zeigte sich allerdings bei Standards gefährlich. Naldo verfehlte mit seinem Kopfball nach einer Ecke von Neuzugang Sebastian Jung (kam von Eintracht Frankfurt) das Tor knapp (14.), ein 40-Meter-Freistoß von VfL-Verstärkung Aaron Hunt (Werder Bremen) hoppelte nur Zentimeter am Kasten von Rene Adler vorbei.
In der heimischen Arena im Volkspark machten die Hanseaten lange Zeit das Spiel, doch Rudnevs, Petr Jiracek (beide 7. Minute), Marcel Jansen (20.), wieder Rudnevs (21.) und Ivo Ilicevic (24.) vergaben im ersten Abschnitt die Führung. Im zweiten Durchgang stand Jiracek bei einem vermeintlichen Treffer des erst zur Pause eingewechselten Rafael van der Vaart im Abseits (36.).
In der Schlussphase übernahmen die Gäste dann das Kommando. Doch Naldo per Kopf (47. und 50.), Hunt (50.) und Ivica Olic (51.) scheiterten nacheinander am starken HSV-Keeper Adler, dem die Fans mit Sprechchören dankten. Doch im Elfmeterschießen konnte Adler keinen Ball halten und somit die Niederlage seiner Mannschaft nicht verhindern.