Der HSV bastelt am Kader für die kommende Spielzeit. In fast allen Mannschaftsteilen werden noch Verstärkungen gesucht. Abendblatt.de stellt die Kandidaten zusammen und zeigt Chancen auf.
Hamburg. Es passte ins Bild: Beim Testspiel des FSV Mainz am Mittwoch gegen Besiktas Istanbul setzte der vom HSV umworbene Mittelfeldspieler Nicolai Müller mit „Problemen am Hüftbeuger“ aus. Es wollte ihm zwar niemand unterstellen, sich lediglich keinem unnötigen Risiko aussetzen zu wollen, da er vor dem Absprung stehen könnte, doch immerhin ist sein Berater Björn Bezemer mit im Trainingslager in Birmingham – und dort sind Spielerberater eigentlich nicht gern gesehen.
Klar ist: Mainz will es sich nicht erlauben, nach Maxim Choupo-Moting, der ablösefrei zum FC Schalke wechselte, im kommenden Jahr den nächsten Top-Spieler umsonst gehen zu lassen. Denn Müllers Vertrag endet 2015. FSV-Manager Christian Heidel sagte zwar am Rande des Trainingslagers, dass „wir es uns mittlerweile leisten können, auch mal Nein zu sagen“ – doch diese Aussage dürfte nur zum üblichen Poker gehören.
Der HSV wirbt allerdings nicht allein um Müller. Auch Bundesliga-Konkurrent Hannover 96 hat seine Fühler nach dem kreativen Offensivspieler ausgestreckt. Allerdings gehen die HSV-Bosse davon aus, dass sich Müller schon für Hamburg entschieden hat. Als Ablöse werden rund vier Millionen Euro aufgerufen.
Das Rennen um Nürnbergs Hiroshi Kiyotake hat der HSV schon gegen Hannover verloren. Der Japaner wechselte am Donnerstag für 4,3 Millionen Euro Ablöse zu den Niedersachsen. Der HSV soll auch Interesse an Innenverteidiger Virgil van Dijk von Celtic Glasgow haben. Doch die Schotten verlangen laut „Express“ rund zehn Millionen Euro Ablöse. Zu viel für die klammen Hamburger.
Mit Augsburgs Matthias Ostrzolek ist sich der HSV bereits einig. Der Transfer scheiterte bislang an den geforderten drei Millionen Euro Ablöse, die der FC Augsburg für Ostrzolek (Vertrag bis 2015) aufruft. Der HSV will dagegen nur zwei Millionen Euro zahlen. Nach Informationen der „Augsburger Allgemeine“ soll sich Dietmar Beiersdorfer am Donnerstag mit FCA-Manager Stefan Reuter getroffen haben. Ausgang unklar.
Ein neuer Mann auf der Kandidatenliste des HSV ist Fallou Diagne. Sein Spielerberater Guido Nickolay soll den Freiburger Innenverteidiger dem HSV angeboten haben, wie die „Bild“-Zeitung erfahren haben will. Der 24-Jährige sei offenbar für wenig Geld zu haben, da Diagne ein schlechtes Verhältnis zu Freiburg-Coach Christian Streich nachgesagt wird.
Valon Behrami vom SSC Neapel bleibt dagegen offenbar nur ein Wunschtraum von Beiersdorfer. Der Schweizer Mittelfeldspieler vom SSC Neapel kostet rund acht Millionen Euro und wird zudem auch von Atletico Madrid umworben. Auch wenn Beiersdorfer ihn einen „interessanten und sehr guten Spieler“ bezeichnete, dürfte der HSV im Rennen um Behrami keine Chance haben.
Der HSV zeigt offenbar auch großes Interesse am ablösefreien Verteidiger Daniel van Buyten, der 2006 für acht Millionen Euro vom HSV zum FC Bayern transferiert wurde. Der am Saisonende ausgelaufene Vertrag van Buytens wurde vom Rekordmeister nicht verlängert. Bei der WM in Brasilien hatte der 85-fache Nationalspieler demonstriert, dass er trotz seiner 36 Jahre noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Nach Abendblatt-Informationen soll außer dem HSV noch der RSC Anderlecht im Rennen um den kopfballstarken Abwehrspieler sein, der im Laufe seiner Karriere in 219 Bundesligaspielen 27 Tore erzielte.