Fünf Tage nach der WM richtet sich der Fokus allmählich wieder Richtung Bundesliga. Doch was kann der HSV eigentlich von der DFB-Elf lernen, um erfolgreicher als im letzten Jahr zu spielen?
Hamburg. Fünf Tage sind inzwischen seit dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft vergangen. So langsam richtet sich der Fokus wieder Richtung Bundesliga. Der HSV steigt nach einer einwöchigen Pause am morgigen Sonnabend wieder ins Training ein. Vom 28. Juli bis zum 5. August soll der Mannschaft von Trainer Mirko Slomka dann der letzte Feinschliff für die neue Bundesliga-Saison im Trainingslager in Stegersbach gelingen. Doch was kann der HSV eigentlich von der deutschen Nationalmannschaft lernen, um erfolgreicher als im letzten Jahr zu spielen?
Teamgeist: Der HSV muss eine Einheit werden, die Spieler sollten ihre persönlichen Interessen hinten anstellen. Bei der WM in Brasilien war das die große Stärke der DFB-Elf. Die Reservisten rumorten nicht, jeder gab alles für den Erfolg des Teams. Die Joker waren sich ihrer Wichtigkeit bewusst und klagten nicht über zu wenig Einsatzzeit. So waren es die eingewechselten André Schürrle und Mario Götze, die den WM-Titel im Finale gegen Argentinien sicherten.
Umschaltspiel: Aus einer sicher stehenden Defensive agierte Deutschland bei der WM mit schnellem Umschaltspiel. Besonders die zentralen Mittelfeldspieler Sami Khedira und Toni Kroos bevorzugten schnelles Passspiel und forcierten somit blitzartige Tempogegenstöße. Die Schnelligkeit des eigenen Angriffs ging dabei aber nie auf die Kosten der Ballsicherheit. Slomka gilt ebenfalls als Freund des schnellen Umschaltspiels. Im Training lässt er immer wieder Zehn-Sekunden-Angriffe trainieren und pfeift ab, sobald die Zeit ohne einen Torschuss verstrichen ist. In der letzten Saison fehlte es dem HSV allerdings gerade nach der Verletzung von Maximilian Beister an schnellen Außenbahnspielern. Mit entsprechendem Personal kann diese Taktik allerdings zur Waffe in der kommenden Saison werden.
Konzentration: Bastian Schweinsteiger und Co. strotzten während der WM nur so vor Siegeswille und offenbarten selten Konzentrationsschwächen. Selbst beim triumphalen 7:1-Halbfinalerfolg gegen Gastgeber Brasilien ließ Deutschland nicht locker und spielte die Partie fokussiert zu Ende. Ähnlich muss der HSV auch agieren. Vor allem in den ersten zwei Saisonspielen gegen die als vermeintliche Außenseiter gehandelten Aufsteiger aus Köln (A) und Paderborn (H).
Defensive Stabilität: Bundestrainer Joachim Löw machte aus der Not eine Tugend und setzte aufgrund zahlreicher Verletzungen zu Beginn des Turniers auf vier Innenverteidiger in der Viererkette. Dazu arbeiteten die Mittelfeldspieler und selbst der einzige Stürmer immer wieder mit nach hinten. Die defensive Grundausrichtung ging dabei nicht auf Kosten der Offensive. 18:4 Tore in sieben Spielen sprechen für sich. Der HSV stellte in der vergangenen Spielzeit mit 75 Gegentoren (bei 51 Toren) die Schießbude der Liga und kann noch einiges von der deutschen Nationalmannschaft lernen.