Die Verhandlungen waren zäh, nun sind sie abgeschlossen: Wunschstürmer Lasogga unterschreibt für fünf Jahre in Hamburg. Calhanoglu verlässt den HSV dagegen in Richtung Leverkusen.
Hamburg. Es hatte sich lange angebahnt, nun ist es offiziell: Pierre-Michel Lasogga wechselt von Hertha BSC zum HSV. Hakan Calhanoglu verlässt dagegen die Norddeutschen in Richtung Bayer Leverkusen.
„Die letzten Wochen waren sehr stressig und nervenaufreibend. Es ist schön, dass der Wechsel nun perfekt und meine Situation geklärt ist. Ich freue mich, weiter für den HSV zu spielen", zeigte sich Lasogga bei hsv.de zufrieden. „Ich hoffe, dass wir in eine neue, gute Zeit aufbrechen, die schweren Wochen jetzt einfach vergessen und wieder eine erfolgreiche Zeit einschlagen. Ich bin froh, dass ich dabei helfen kann, dass ein neuer HSV entsteht." Der HSV wird rund 8,5 Millionen Euro an Hertha BSC überweisen. Lasogga erhält einen Fünfjahresvertrag.
Auch Calhanoglu ist froh, dass das Transfertheater endlich vom Tisch ist. „Ich hatte in Hamburg eine sehr schöne Zeit, aber in Leverkusen kann ich jetzt den nächsten Schritt nach vorne machen“, sagte der Freistoßspezialist. „Mit Leverkusen in die Champions League einzuziehen und in der Bundesliga oben mitzuspielen, ist eine große Herausforderung für mich.“ Der 20-Jährige hat beim Werksclub einen Vertrag bis 2019 unterschrieben und soll 14 Millionen Euro kosten.
Kühne mit Calhanoglu-Verkauf einverstanden
HSV-Gönner Klaus-Michael Kühne ist mit dem Verkauf von Calhanoglu einverstanden. "Es ist richtig, dass ich gestern meine Bedenken gegen einen Verkauf von Calhanoglu aufgegeben habe" erklärte Kühne am Freitag dem Hamburger Abendblatt. "Offensichtlich ist es dem Verein gelungen, auf diese Weise den Lasogga-Deal kurzfristig abzuschließen, was ich begrüße", sagte Kühne weiter. Mit den eingenommenen rund 14 Millionen Euro für Calhanoglu kann der HSV die Verpflichtung von Pierre-Michel Lasogga auch ohne die Hilfe Kühnes stemmen.
In einem Abendblatt-Interview hatte Kühne vor zwei Wochen angekündigt, sein finanzielles Engagement zu überdenken, falls Calhanoglu gegen seinen Willen verkauft würde. Jetzt sagte Kühne dem Abendblatt: "Unverändert strebe ich an, mich im Rahmen der von HSVPLUS vorgesehenen Investorenbeteiligung zu engagieren. Ich hoffe daher sehr, dass die neuen Gremien recht bald in Funktion treten können, damit alles seinen gewünschten Verlauf nimmt."
Bayer Leverkusen zeigte sich unteredessen erfreut über die Verpflichtug. „Wir sind sehr glücklich, dass dieser Transfer nach intensiven und stets fairen Verhandlungen mit dem HSV nun endlich zustande gekommen ist“, sagte Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade: „Wir haben mit Hakan Calhanoglu unseren Wunschspieler bekommen. Sein frühes und eindeutiges Bekenntnis zu Bayer 04 hat uns ermutigt, die Bemühungen um ihn trotz teilweise schwieriger Begleitumstände nie einzustellen.“
Lasogga fliegt mit nach China
Calhanoglu hatte beim HSV erst im Frühjahr bis 2018 verlängert. Da der Mittelfeldspieler aber immer wieder öffentlich auf einen Abschied drängte, war das Verhältnis zu den Fans zerrüttet. Calhanoglu hatte einen Shitstorm auf Facebook ertragen müssen und sich zuletzt für vier Wochen krank gemeldet. Trotz seiner Wechselabsichten wollten die Norddeutschen eigentlich den Türken halten, gaben ihn aber doch ab, um Stürmer Lasogga finanzieren zu können.
Hertha BSC hatte Lasogga schon in der vergangenen Saison an die Hanseaten ausgeliehen. Er trug mit seinen 13 Toren in 20 Spielen maßgeblich zum Klassenverbleib der Hamburger bei. "Pierre hat sich in der vergangenen Saison in kürzester Zeit bei uns eingelebt und ist durch seine starken Leistungen und durch seine wichtigen Tore ein ganz wichtiger Bestandteil des Teams geworden. Ich freue mich, dass wir ihn langfristig an uns binden konnten", sagte Sportchef Oliver Kreuzer. Lasogga wird schon an diesem Freitag um zwölf Uhr mit der Mannschaft in die Charter-Maschine zum Trip ins chinesische Guangzhou steigen.
Mit Material von dpa und sid