„Für mich ist die Sache abgeschlossen“, erklärte Bayer-Geschäftsführer Schade. HSV-Chef Jarchow hatte Leverkusen mitgeteilt, Calhanoglu nicht abgeben zu wollen. Der 20-Jährige soll am Montag von HSV-Ärzten untersucht werden.

Hamburg/Bredstedt. Bayer Leverkusen will im Transfergerangel um HSV-Profi Hakan Calhanoglu weitere Bemühungen zunächst einstellen. „Für mich ist die Sache abgeschlossen“, erklärte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade am Montag. Der HSV-Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow habe ihm schriftlich mitgeteilt, dass sein Verein den 20 Jahre alten Mittelfeldspieler nicht gehen lassen will.

„Ich habe das akzeptiert. Der Mann hat ja einen Vertrag“, sagte Schade. Allerdings bleibe Bayer 04 weiter an dem Profi interessiert und gesprächsbereit. „Wenn sich die Umstände ändern sollten, können wir über das Thema noch einmal reden“, sagte Schade. „Wir haben dem HSV ein Angebot gemacht. Wir wollen den Spieler, und der Spieler will zu uns.“ Bayer soll für Calhanoglu, dessen Vertrag bis 2018 datiert ist, rund 12,5 Millionen Euro geboten haben. Dass sich Calhanoglu krankgemeldet hat, wollte Schade nicht kommentieren: „Da sind wir völlig außen vor.“

Am Montag will der HSV den krankgeschriebenen Deutschtürken durch zwei eigens beauftragte Ärzte untersuchen lassen. Calhanolgu ließ sich vor Trainingsauftakt von einer Heidelberger Psychologin bis zum 15. Juli ein ärztliches Attest ausstellen.

Die HSV-Mediziner sollen nun offenbar die Notwendigkeit dieser Maßnahme und den Zustand des Profis überprüfen. Derzeit hält sich Calhanoglu bei seiner Familie in Mannheim auf.

Ob die Ärzte tatsächlich zu Calhanoglu durchdringen, bleibt abzuwarten. In den letzten Tagen war es weder HSV-Sportchef Oliver Kreuzer noch Trainer Mirko Slomka gelungen, mit dem 20-Jährigen Kontakt aufzunehmen. „Er hat bisher nicht auf Anrufe von mir reagiert, aber er soll eine neue Handynummer haben. Ich hoffe, dass ich nächste Woche auf ihn zugehen kann und er gesund wird“, sagte Slomka im Trainingslager in Glücksburg laut Medienberichten. Auch auf SMS-Nachrichten habe Calhanoglu nicht geantwortet.

Calhanoglu hatte nach dem Klassenerhalt mit dem HSV mehrfach betont, den Bundesliga-Dino verlassen zu wollen. Der designierte Aufsichtsrat der neuen HSV AG will den Transfer mit einer möglichen Gehaltsaufbesserung für den Topscorer noch verhindern.

HSV kämpft weiter um Lasogga

Derweil hofft der Verein auch bei Pierre-Michel Lasogga auf eine positive Entwicklung in dieser Woche. „Wir kämpfen um diesen tollen Jungen“, sagte Slomka am Sonntag im Rahmen des Testspiels gegen eine Nordfriesland-Auswahl (16:0).

Auch Clubchef Carl Jarchow würde den von Hertha ausgeliehenen Stürmer gerne langfristig in Hamburg sehen. „Jetzt gilt es, die richtige Mischung an Spielern zu finden, junge Leute aufzubauen, die zu Identifikationsfiguren reifen können. Pierre-Michel Lasogga wäre ein Kandidat dafür“, sagte Jarchow im Abendblatt-Interview.