Seit mehr als 50 Jahren sind die beiden Politiker befreundet. Nun treffen sich ihre Vereine aus Hamburg und Fürth voraussichtlich in der Relegation. Ein Vergleich zwischen den beiden Clubs.
Hamburg. Henry Kissinger schaute ein wenig skeptisch. Es war nämlich ein HSV-Schal, den der ehemalige US-Außenminister von Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz geschenkt bekam. Dennoch legte er ihn sich diplomatisch um den Hals: „Wenn die Fotos öffentlich werden, darf ich mich in Fürth nicht mehr blicken lassen“, sagte der inzwischen 90 Jahre alte Kissinger. Die Szene ist keine anderthalb Jahre her.
Heute würde dem wohl prominentesten Fan der SpVgg Greuther Fürth diese Aktion sicherlich noch schwerer fallen. Denn wenn am letzten Spieltag der ersten und zweiten Bundesliga nichts Außergewöhnliches passiert, treten der HSV und Fürth in den Relegationsspielen um Auf- und Abstieg gegeneinander an. Dann kommt es auch zum Polit-Duell zweier Freunde: Helmut Schmidt vs. Henry Kissinger.
Der 95 Jahre alte Ex-Bundeskanzler (1974 bis 1982) und der fünf Jahre jüngere Ex-Außenminister der USA kennen sich bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert. Der Hamburger Schmidt gilt zwar nicht als ausgemachter Fan des HSV, sagte aber bereits vor einiger Zeit, dass er einen Abstieg nur ungern sehen würde. Der in Fürth geborene Kissinger hingegen ist ein echter Anhänger, informiert sich auch in den USA regelmäßig über die Ergebnisse und hat zu seinem 90. Geburtstag sogar eine Dauerkarte auf Lebenszeit vom fränkischen Verein geschenkt bekommen.
Sollten beide Vereine ihre aktuellen Tabellenplätze auch nach dem 34. Spieltag behalten, also der HSV Rang 16 in der ersten Liga und Fürth Platz drei in Liga zwei, dann treten sie am 15. und 18. Mai in den alles entscheidenden Relegationsspielen gegeneinander an. Lesen Sie hier einen Vergleich zwischen den Vereinen:
HSV vs. Greuther Fürth
Gründungsdatum: 29. September 1887 - 23. September 1903
Stadion: Imtech Arena (57.000 Zuschauer) - Trolli Arena (18.000 Zuschauer)
Trainer: Mirko Slomka (46) - Frank Kramer (42)
Boss: Carl-Edgar Jarchow (Vorstandsvorsitzender) - Helmut Hack (Präsident)
Wert des Kaders (laut transfermarkt.de): 88,9 Millionen Euro - 20,8 Mio. Euro
Top-Star: Rafael van der Vaart, Hakan Calhanoglu - Zoltan Stieber, Ilir Azemi
Gehalts-Etat: mind. 40 Millionen Euro - rund acht Millionen Euro
Größte Erfolge: Europapokalsieger der Landesmeister (1983), Europapokalsieger der Pokalsieger (1977), sechsmal Deutscher Meister (1923, 1928, 1960, 1979, 1982, 1983), dreimal DFB-Pokalsieger (1963, 1976, 1987) - Dreimal Deutscher Meister (1914, 1926, 1929), Aufstieg in die Bundesliga (2012)
Vereinsmitglieder: 73.000 - 2600
Bundesliga-Jahre: 51 - 1