Keine anderes Team aus der ersten, zweiten und dritten Liga hat diese Saison mehr Gegentore kassiert und in der Rückrunde weniger Punkte gesammelt. Kaum Hoffnung auf Besserung vor den letzten Spielen.

Hamburg. Schlimmer geht‘s immer - unter diesem Motto scheint der HSV die möglicherweise vorerst letzten Bundesliga-Partien seiner Vereinsgeschichte anzugehen. Nach dem schwachen Auftritt beim FC Augsburg haben nur noch die größten Optimisten vage Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Am Sonntag blieb ein Befreiungsschlag erneut aus, stattdessen stellt die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka immer neue Negativ-Rekorde auf: Durch die drei Gegentreffer beim FCA ist der HSV nun unangefochten die Schießbude der Liga. 68 Gegentore haben die Hamburger in den bisherigen 32 Saisonspielen (2,13 im Schnitt) kassiert.

Das ist nicht nur der höchste Wert aller 18 Bundesligisten, sondern auch der höchste Wert aller 56 Profi-Mannschaften in der ersten, zweiten und dritten Liga. Und das, obwohl in der 3. Liga bereits vier Spiele mehr absolviert wurden. Wie sehr die HSV-Fans in diesem Jahr leiden müssen, zeigt auch ein Vergleich der Rückrunden-Tabellen.

In der 3. Liga bilden die SpVgg Unterhaching sowie der 1. FC Saarbrücken mit jeweils 13 Punkten das gemeinsame Schlusslicht. In Liga zwei haben die Ost-Clubs Dynamo Dresden und Energie Cottbus nur zwölf Punkte gesammelt und stehen damit am Ende der Rückrunden-Tabelle. Doch der HSV kann auch das noch unterbieten: Mit nur elf Zählern sind die Hamburger das schlechteste Rückrunden-Team im deutschen Profi-Fußball.

Echte Hofnung auf eine Trendwende gibt es nicht: Am nächsten Sonnabend (15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) ist ausgerechnet die Übermannschaft des FC Bayern zu Gast im Volkspark. Dann empfängt das derzeit schlechteste Team im deutschen Profi-Fußball den gefährlichsten Angriff (89 Treffer) und die beste Abwehr (erst 22 Gegentreffer) der Bundesliga.

+++DAS DROHT DEM HSV BEI ABSTIEG+++


Gut möglich also, dass der HSV als Tabellenletzter in den 34. Spieltag geht, denn der 1. FC Nürnberg und Eintracht Braunschweig auf den letzten beiden Plätzen haben jeweils Heimspiele und mit Hannover und Augsburg durchaus machbare Gegner. Und daran, dass am 34. Spieltag beim Europa-League-Aspiranten Mainz 05 die Negativ-Serie von zuletzt acht Auswärts-Niederlagen (6:20 Tore) endet, glaubt in Hamburg niemand ernsthaft.