Ex-HSV-Spieler Kaltz sieht in Kapitän van der Vaart und Westermann die Schuldigen an der größten Krise der Vereinsgeschichte. Adler wehrt sich indes gegen den drohenden Abstieg und will vorneweg gehen.

Hamburg. Der frühere HSV-Profi Manfred Kaltz nimmt im Kampf um den Klassenerhalt vor allem die Führungsspieler seines Ex-Klubs in die Pflicht. „Die erfahrenen Spieler müssen die Mannschaft nach vorne bringen. Doch die Routiniers spielen alle unter Form – Rafael van der Vaart, Heiko Westermann und so weiter“, sagte der ehemalige Nationalspieler bei Sky Sport News HD: „Den jungen Spielern kann man keinen Vorwurf machen, die kennen diese Situation nicht, und es ist schwer für sie, damit umzugehen.“

Torhüter René Adler wehrt sich indes gegen den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte. „Wir müssen punkten, denn unterm Strich zählen nur Ergebnisse – egal, gegen welchen Gegner“, sagte der 29-Jährige vor dem Duell mit seinem Ex-Klub Bayer Leverkusen (Freitag, 20.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de): „Wir werden jedenfalls alles in die Waagschale legen und ich werde vorneweg gehen und positive Zeichen geben.“

Die Hamburger schafften in den letzten sieben Spielen nur zwei Siege und steht erstmals nach dem 28. Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz. Trotzdem dürfe der Bundesliga-Dino die Hoffnung nicht verlieren, so Adler. „Wir wissen, was wir können, wir haben ein Heimspiel und wir haben die Fans im Rücken. Wir werden bis zum Abwinken alles geben und wenn ein Tor für uns fällt, ist alles möglich“, sagte er: „Wir trainieren gut und spielen ordentlich, müssen aber unsere Fehler abstellen.“

Immerhin: Unter Mirko Slomka ist der HSV im eigenen Stadion ungeschlagen (zwei Siege, zwei Remis).

Allerdings sind die Hanseaten Champions-League-Aspirant gegen Leverkusen auch seit neun Spielen sieglos (vier Remis, fünf Niederlagen) – so lange wie gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten. „Es fällt mir schwer, kurz nach dem Spiel gegen Gladbach zu sagen, dass wir jetzt Leverkusen weghauen. Das ist für mich nur Show“, sagte Adler, „wenn man gut spielt, aber nicht gewinnt, ist es nur menschlich, enttäuscht zu sein. Aber wir haben das Spiel mittlerweile intensiv analysiert, es war einiges gut, einiges aber auch nicht. Das müssen wir verbessern. Solche Spiele verlierst du nur, wenn du unten stehst.“