Vertrag des U23-Trainers mit dem HSV wird nicht verlängert. Doch der Ex-Profi möchte unbefristet beschäftigt werden, zieht vor das Hamburger Arbeitsgericht. Dem Club droht eine sechsstellige Zahlung.
Hamburg. Der Hamburger SV hat sportlich und finanziell wahrlich schon genügend Baustellen - nun wird eine weitere eröffnet: U23-Trainer Rodolfo Cardoso verklagt den Club.
„In einem Verfahren vor dem Arbeitsgericht Hamburg wehrt sich der beim HSV angestellte frühere Fußballspieler und Trainer Rodolfo Cardoso“, heißt es in einer Pressemitteilung des Amtsgerichts Hamburg. „Der Arbeitnehmer klagt gegen eine zwischen den Parteien vereinbarte Befristung des Arbeitsverhältnisses zum 30.06.2014. Er möchte unbefristet beschäftigt werden.“
Hintergrund: Bereits im Februar hatte der HSV verkündet, dass der auslaufende Vertrag mit dem ehemaligen Profi nicht verlängert wird. Josef Zinnbauer, derzeit noch beim Karlsruher SC tätig, soll den 45-Jährigen ab der kommenden Saison beerben. Cardoso hat angeblich aus den Medien davon gehört, war stinksauer und will sich deswegen nicht wehrlos vor die Tür setzen lassen.
„Ich bin seit 1996 hier, bin eines der letzten Urgesteine - da habe ich etwas mehr Respekt erwartet. Ich bin traurig und sauer“, wurde Cardoso damals zitiert. Für viele gehört der Argentinier zum HSV: Mit Unterbrechungen war er von 1996 bis 2004 bei den Hamburgern als Profi aktiv, seit vielen Jahren ist er als Trainer im Nachwuchsbereich der Hamburger tätig.
Am 4. April ist für 13 Uhr ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Hamburg, Saal 206 anberaumt. Die Vorzeichen für den HSV stehen schlecht: Auch der ehemalige Nachwuchstrainer Karsten Bäron klagte einst in einem ganz ähnlichen Fall - und kassierte schließlich eine Viertelmillion Euro.