Vor dem Spiel stürmten Fans den Block und verletzten sechs Ordner. Später kam es an einer Raststätte zu Ausschreitungen. Bei Facebook gehen die Fans auf Rafael van der Vaart und Sabia Boulahrouz los.

Mönchengladbach/Hamburg. Rund um die erneute Auswärtsniederlage des Hamburger SV bei Borussia Mönchengladbach (1:3) haben sich am Sonntag auch etliche Fans des Bundesligisten nicht mit Ruhm bekleckert. Kurz vor dem Spiel hatten sich im Borussia-Park 50 bis 70 HSV-Anhänger gewaltsam Zugang zum Gästeblock verschafft. Dabei wollten sie nach Angaben der Polizei offenbar Pyrotechnik einschmuggeln.

Ein verschlossenes Zugangstor sei mit Gewalt aufgedrückt, Ordner seien zur Seite gedrängt worden. Sechs Ordner wurden dabei leicht verletzt. Unmittelbar vor Spielbeginn sowie vor Beginn der zweiten Halbzeit wurde im Hamburger Block Pyrotechnik abgebrannt. Auch zum Ende des Spiels wurden nochmals Bengalos gezündet.

Die Vorgänge wurden auf Video aufgenommen, Strafverfahren eingeleitet. Die weitere An- und Abreise verlief nach Angaben der Polizei Mönchengladbach weitestgehend störungsfrei - allerdings nur bis zum Abend. Denn gegen 21 Uhr kam es an der Raststätte Münsterland-Ost zu Sachbeschädigungen und Diebstählen, an denen HSV-Fans beteiligt gewesen sein sollen. Das teilte die Polizei Münster am frühen Montagmorgen mit.

Da die Straftaten nicht konkret einzelnen Personen zugeordnet werden konnten, seien die Personalien aller rund 200 Anhänger festgestellt worden. Dadurch habe sich die Weiterfahrt der insgesamt vier Fanbusse erheblich verzögert. Der letzte Bus konnte erst um 0.40 Uhr weiterfahren. Die Polizei will nun weiter ermitteln.

Heftiger Shitstorm gegen Rafael van der Vaart

Nicht viel besser ging es am Montagvormittag weiter - im Internet: Dort geriet Kapitän Rafael van der Vaart ins Visier der HSV-Anhänger. Der Niederländer, der schon seit Wochen im Zentrum der Kritik steht, verbreitete um 8 Uhr morgens auf Facebook ein Foto auf dem er glücklich mit seiner Lebensgefährtin Sabia Boulahrouz posiert. „Happy birthday. Love you!“, schrieb er als Geburtstagsgruß dazu.

Hunderte HSV-Fans reagierten umgehend - und die meisten mit Beleidigungen unterhalb der Niveaugrenze: „beweg dein hintern zum training und hör auf deine frau zu feiern kannst du nach feierabend auch noch machen!!!!!“, schrieb einer. „Wie kann man als Verlierer nur so lächeln?“, ein anderer. Oder auch: „Mehr Leistung weniger Lifestyle!“ und „Geh mal lieber ne extra schicht trainieren, faule socke!“

Diese Kommentare gehörten allerdings noch zu den harmlosen. Zahlreiche Fans beschimpften und beleidigten van der Vaart aufs Übelste für den Facebook-Post. Immerhin gab es aber auch Anhänger, die Verständnis äußerten. Man solle „Berufliches und Privates trennen“, forderten einige. SO oder so: Der Streit um den einstigen Superstar passt derzeit irgendwie ins Bild beim HSV.