Eigentlich war Mancienne beim HSV aussortiert. Neu-Trainer Mirko Slomka baut nun wieder auf den Engländer. Djourous Muskelprobleme erweisen sich als hartnäckig. Lasoggas Einsatzchance bei 50 Prozent.

Hamburg. Der bereits ausgemusterte Abwehrspieler Michael Mancienne hat nach überzeugenden Auftritten in den beiden abgelaufenen Bundesliga-Spielen möglicherweise doch eine Zukunft beim Hamburger SV. „Stand heute ist alles drin - auch, dass wir Michael nicht mehr abgeben“, sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer: „Es ist unglaublich, dass ein Spieler, der so lange nicht gespielt hat und eigentlich längst weg war, so zurückkommt und solche Spiele abliefert.“

In den vergangenen Transferperioden hatte der 48 Jahre alte HSV-Manager nach einem Abnehmer für den 26-jährigen Engländer gesucht, der unter Thorsten Fink und Bert van Marwijk keine Rolle gespielt hatte. Nach dem Kreuzbandriss von Slobodan Rajkovic setzte Hamburgs neuer Trainer Mirko Slomka beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt und beim 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg auf Mancienne. Dessen Vertrag läuft noch bis 2015.

Mancienne bezeichnet die letzten Monate als schwierigste Zeit seiner Karriere. „Ich habe jeden Tag hart trainiert, obwohl ich genau wusste, dass ich keine Chance haben würde. So eine Situation zerrt an den Nerven. Aber ich musste einfach alles dafür tun, mich selbst immer wieder neu zu motivieren. Körperlich war ich eigentlich immer fit, aber geistig war es eine echte Herausforderung. Ich musste kämpfen, motiviert zu bleiben. Und gleichzeitig wollte ich natürlich keine schlechte Stimmung verbreiten“, sagte der Engländer in einem Abendblatt-Interview.

Bei der Trainingseinheit am Vormittag mischte der 26-Jährige munter mit. Rene Adler, Heiko Westermann und Johan Djourou standen hingegen nicht mit auf dem Trainingsplatz. Adler plagt die Hüfte, Westermann und Djourou haben muskuläre Probleme. Während es für die beiden deutschen Nationalspieler bereits morgen wieder losgehen soll, sind Djourous Probleme hartnäckiger und noch ist unklar, wann er wieder eingreifen kann.

Auch Pierre-Michel Lasogga ist wegen seiner Oberschenkel-Probleme noch nicht wieder einsatzbereit. Zwar kehrte der Angreifer nach Hamburg zurück und absolvierte ein leichtes Krafttraining, es ist aber laut Mirko Slomka noch nicht absehbar, wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Der Trainer hofft allerdings, dass es noch diese Woche klappt: „Es gibt eine 50:50-Chance, dass er am Wochenende mit dabei ist. Er ist ein Typ, der nicht lange braucht, wenn er wieder belastbar ist.“ Ob es für die Startelf gegen Stuttgart reicht, ist aber mehr als zweifelhaft.