Sportchef Oliver Kreuzer ist von den beiden Niederländern enttäuscht. Mit dem umstrittenen Mino Raiola hat das Duo denselben Berater wie Ex-Coach van Marwijk.
Hamburg/Bremen. Ola John und Ouasim Bouy haben am Sonnabend gegen Werder keinen Zweikampf verloren, keinen Fehlpass verursacht und auch sonst keinen Fehler begangen – Thema waren sie dennoch.
Ob er von den beiden Niederländern, die erst im Winter gekommen waren und nun erstmals in Bremen nicht mal im Kader standen, enttäuscht sei, wurde Sportchef Oliver Kreuzer gefragt. „Es war die Entscheidung des Trainers, sie nicht zu nominieren“, antwortete Kreuzer zunächst bewusst diplomatisch, um dann aber für einen kurzen Moment die Diplomatie zu vergessen.
Die Wintertransfers seien nicht so aufgegangen, wie er sich das erhofft hatte, „besonders von Ola John haben wir uns viel mehr erwartet“. Bouy sei nicht als Sofortverstärkung gedacht gewesen, John aber sehr wohl: „Wir haben uns mehr von ihm versprochen. Nach seinem guten Debüt gegen Basel kam von ihm viel zu wenig.“
Dass nun beide Niederländer nicht mal im Kader dabei waren, dürfte laut Kreuzer wohl vorrangig daran liegen, „dass im Training andere engagierter und besser waren als die beiden“.
Die Ausleihe der Landsmänner von Ex-Trainer Bert van Marwijk, der die Verpflichtung der beiden Youngster Kreuzer – vorsichtig formuliert – nahegelegt hatte, wurde bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Geschäfts kritisiert.
Der Grund: Mit dem umstrittenen Mino Raiola hat das Duo denselben Berater wie van Marwijk, was zumindest Geschmäckle habe. Raiola, der auch in den Juve-Skandal in Italien 2006 verstrickt war, pflegt seit vielen Jahren mit van Marwijk, den er vor seiner Unterschrift beim HSV auch bei Galatasaray Istanbul angeboten hatte, ein enges Vertrauensverhältnis.