Trainer Slomka überrascht vor seiner HSV-Premiere am Sonnabend gegen Dortmund mit Personalentscheidungen. Die bei Ex-Coach van Marwijk gesetzten Westermann und Tah sitzen auf der Bank. Der aussortierte Rajkovic bekommt dagegen seine Chance.
Hamburg. Trainer Mirko Slomka ist voller Zuversicht vor seiner HSV-Premiere am Sonnabend gegen Borussia Dortmund (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) – und überrascht mit einem Personalwechsel. Der Ex-Coach von Hannover 96 wird offenbar mit Slobodan Rajkovic und Johan Djourou in der Innenverteidigung spielen lassen. Damit fliegt Ex-Kapitän Heiko Westermann wohl aus der Startelf.
Im Training am Donnerstag ließ Slomka bereits Rajkovic und Djourou in der Innenverteidigung auflaufen. Westermann gehörte wie Jonathan Tah nur zur B-Elf. Die beiden Verteidiger zählten unter Ex-Trainer Bert van Marwijk stets zur Startformation.
Ein Gewinner des Trainerwechsels könnte tatsächlich Rajkovic werden. Der vorübergehend zur U 23 abgeschobene Serbe soll die mit 51 Gegentoren schlechteste Defensive der Liga zu mehr Sattelfestigkeit verhelfen. „Er macht einen konzentrierten, griffigen Eindruck und ist hart am Mann. Das ist das, was wir aktuell brauchen“, merkte Slomka an.
„Wir haben alle Möglichkeiten, zu Hause gegen jeden Gegner zu gewinnen“, sagte der Coach vor dem BVB-Spiel. Nach sieben Bundesliga-Niederlagen in Serie sind die Hamburger auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht.
Slomka forderte seine zuletzt verunsicherte Mannschaft auf, im Kampf um den Klassenerhalt nicht aufzugeben: „Das Spiel ist eine Zwischenstation auf einem sehr, sehr langen Weg. Wir müssen permanent versuchen, Höchstleistung zu bringen“, sagte der 46-Jährige: „Wir haben weiter die Chance, noch die zwei nötigen Tabellenplätze nach oben zu klettern.“
Ein Blick in die Statistiken kann den Hamburgern vor dem richtungweisenden Duell mit dem Tabellendritten Mut machen. Dortmund gewann nur eines seiner letzten sieben Gastspiele beim HSV. Zudem haben die letzten sechs Vorgänger von Slomka bei ihrem Debüt alle nicht verloren.
Nach dem Ausfall von Rafael van der Vaart, der nach einem Bänder- und Kapselriss im Sprunggelenk bereits in der kommenden Woche wieder mittrainieren soll, hofft er auf Milan Badeljs Comeback. „Es sieht gut aus“, sagte Slomka. Der spielstarke Kroate hat einen Bänderanriss überstanden und könnte für Kapitän van der Vaart als Anspielstation im Mittelfeld in die Bresche springen. Dagegen fehlt Ivo Ilicevic. Der Kroate brach das Training am Donnerstag mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel ab. Untersuchungen am Freitag ergaben, dass es sich nur um eine Zerrung und nicht um einen Muskelfaserriss handelt - Ilicevic muss etwa zwei Wochen pausieren.
Der Einsatz von Ouasim Bouy ist mehr als fraglich. Wegen eines Fieber-Anfalls konnte der 20-jährige Niederländer das Abschlusstraining im strömenden Regen nicht beenden. „Ob er gegen Dortmund definitiv ausfällt, wissen wir noch nicht. Mal sehen, was noch über Nacht passiert“, sagte ein HSV-Sprecher.