Die Verletztenliste beim HSV wird immer länger. Nun hat es auch Youngster Demirbay am Mittwoch erwischt. HSV-Coach van Marwijk hat daraufhin aus Vorsicht alle geplanten Einheiten in Abu Dhabi abgesagt.

Abu Dhabi. Der HSV bleibt weiter vom Verletzungspech verfolgt. Nachdem am Mittwoch Kerem Demirbay nach einem Pressschlag das Training vorzeitig mit einem Bänderriss im Sprunggelenk abbrechen musste, hat Coach Bert van Marwijk die geplanten Einheiten am Nachmittag und am Donnerstagmorgen abgesagt.

„Ich hätte gerne noch trainiert, aber wir müssen realistisch sein. Die Ärzte raten davon ab. Mehreren Profis würde eine Pause gut tun“, erklärt der Niederländer. Demirbay soll am Freitag in Hamburg untersucht werden. Dem 20-Jährigen droht erneut eine lange Pause. Auch Lasse Sobiech musste am Mittwoch wegen einer Entzündung am Zeh eine Zwangspause einlegen. Der Innenverteidiger trainierte wie Johan Djourou und Tolgay Arslan individuell.

Der HSV-Tross fliegt am Donnerstag um 15 Uhr Richtung Hamburg und wird gegen 19 Uhr am Flughafen in Fuhlsbüttel erwartet.

Entwarnung bei Diekmeier

Bereits am Dienstag hatte sich der wiedergenesene Dennis Diekmeier beim 3:0-Testspielsieg gegen den den kasachischen Club Kairat Almaty verletzt. Van Marwijk hat nun aber Entwarnung gegeben. Die Auswechslung des Rechtsverteidigers, der über Adduktorenprobleme geklagt hatte, sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, betonte der HSV-Coach. „Wir wollten kein Risiko eingehen“.

Diekmeier hatte Anfang Januar nach knapp viermonatiger Pause wegen eines Kahnbeinbruchs im linken Mittelfuß die Vorbereitungen für sein Comeback intensiviert. Der 24 Jahre alte Leistungsträger wollte das am Mittwoch zu Ende gehende Winter-Trainingslager nutzen, um im ersten Bundesliga-Spiel des Jahres am 26. Januar (17.30 Uhr) in Hamburg gegen den FC Schalke 04 wieder auf dem Platz zu stehen.

Die Verletztenliste beim HSV während des Trainingslagers in Abu Dhabi ist groß. Mehrere Profis mussten in den vergangenen Tagen beim Training kürzer treten. Während Torwart René Adler wegen anhaltender Sprungelenkprobleme bereits nach der Ankunft im Trainingslager in die Heimat zurückgekehrt war, konnten Jonathan Tah (nach Grippe), Heiko Westermann (Knieblessur), Pierre-Michel Lasogga (Oberschenkelverletzung), Tolgay Arslan (Adduktorenprobleme) und Johan Djourou (Wadenverletzung) nicht durchgehend am Trainingsbetrieb teilnehmen.

Beister fällt bis Saisonende aus

Am schlimmsten erwischte es Maximilian Beister, der wegen eines Kreuzbandrisses bis Saisonende ausfallen wird. Der Offensivspieler hatte sich vergangenen Freitag im Testspiel gegen den niederländischen Tabellenzweiten Vitesse Arnheim (0:0) das vordere Kreuzband im linken Knie gerissen.

Nach seiner sofortigen Rückkehr aus dem Trainingslager in Abu Dhabi und einer Kernspintomografie im Hamburger UKE stellten die Ärzte zudem einen Knorpel-und Meniskusschaden fest. Beister wird Anfang kommender Woche in Augsburg operiert.

Der Youngster war gegen die Niederländer in der 55. Minute ausgewechselt worden, nachdem er sich in einem Sprintduell am eigenen Strafraum ohne Fremdeinwirkung das Knie verdreht hatte. In der bisherigen Saison hatte Beister fünf Tore erzielt und sechs weitere vorbereitet. „Das ist natürlich sehr bitter. Besonders für Maxi tut es mir leid, weil er in der Hinrunde tolle Spiele gezeigt hat und wichtige Tore für uns geschossen hat“, sagte Sportchef Oliver Kreuzer auf hsv.de.

Da van Marwijk zwischenzeitlich nicht genügend gesunde Profis zur Verfügung hatte, musste sogar Co-Trainer Roger Stilz aushelfen. Der HSV-Coach deutete an, dass der HSV möglicherweise noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden könnte. „Meine Signale sagen mir, dass wir zumindest alles dafür tun, das zu realisieren. Ich kenne aber auch unsere finanzielle Situation“, sagte der Niederländer. Und ergänzte: „Es ist schwierig, einen guten Spieler zu holen. In unserer Lage müssen wir sehr sorgfältig sein.“